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  • 25.10.2008 12:44

  • von David Pergler

Nächster Akt im Stepney-Prozess

Zweiter Akt des letzten Kapitels im Spionageskandal von 2007: Das Untersuchungsergebnis bezüglich des geheimnisvollen Pulvers liegt nun auf dem Tisch

(Motorsport-Total.com) - Die Anwältin von Nigel Stepney ist nach wie vor davon überzeugt, dass ihr Mandant in der Ferrari-Affäre von Monaco 2007, wo er ein ominöses Pulver in den Ferrari-Treibstofftank von Kimi Räikkönen gefüllt haben soll, um die Wagen zu sabotieren und sich an seinem ehemaligen Arbeitgeber zu rächen, unschuldig ist.

Titel-Bild zur News: Nigel Stepney

Nigel Stepney kämpft vor Gericht um seine Unschuld in der Sabotage-Affäre

Mittlerweile liegt auch ein Untersuchungsergebnis vor, woraus dieses geheimnisvolle Pulver bestanden hat und welche Auswirkungen es auf die Motoren gehabt haben soll. Professor Maurizio Migliaccio wurde von Richterin Barbara Malvasi beauftragt, sich der Sache anzunehmen. Das Resultat steht nun fest: Das Pulver war eine Mischung aus Nahrungsmittelbeisätzen und Vitaminen.#w1#

Hätte diese Substanz in den Motor gefunden, hätte sie diesen angehalten, so Migliaccio. Obwohl die Spuren des Pulvers in die Hosen von Stepney führen, welche von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden sind, glaubt die Anwältin des Briten, Sonia Bartolini, dass der Beweis für die Schuld des ehemaligen Ferrari-Chefmechanikers aus diesem Bericht noch nicht hervorgehe. Wie in der Welt der Juristerei üblich, zieht jeder eigene Rückschlüsse aus dem Untersuchungsbericht.

"Insgesamt sind die Ergebnisse von Professor Migliaccio günstig für Nigel, weil sie nicht vollständig alle Zweifel aus dem Weg räumen", so Bartolini gegenüber der 'Gazetta dello Sport'. "Es ist nicht eindeutig, dass das Pulver, welches in den Tank geworfen wurde, den Motor bremsen oder ihn gar plötzlich zum Stillstand hätte bringen können, wie es von der Staatsanwaltschaft hypothetisch aufgestellt wurde."

"Wir hatten keinen Zweifel, dass das Pulver der Substanz, welcher in der beschlagnahmten Hose von Stepney gefunden worden war, entspricht, aber das beweist noch lange nicht, dass mein Mandant dadurch automatisch bei der Sache involviert war." Stepney behauptet weiterhin, dass das Pulver ohne sein Wissen in seine Hosentaschen geschmuggelt worden war, um ihn zu diskreditieren.