• 27.04.2002 12:45

  • von Fabian Hust

Nach Schrecksekunde: Minardi mustert Frontflügel aus

Das Minardi-Team hat nach einem gefährlichen Zwischenfall eine modifizierte Version des Frontflügels zur Sicherheit ausgemustert

(Motorsport-Total.com) - Mit viel Glück überstand Minardi-Pilot Mark Webber im 3. Freien Training einen Zwischenfall unbeschadet, als ihm bei rund 280 km/h auf der Start- und Zielgeraden der Frontflügel brach. Das Auto verlor dadurch auf der Vorderachse schlagartig Abtrieb, weswegen der PS02 kurzfristig mit den Vorderrädern rund 30 Zentimeter in der Luft war. Vermutlich sorgte der sich vor dem Unterboden verfangende Frontflügel dafür, dass das Auto nicht ausreichend Unterluft bekam, um noch weiter aufzusteigen und sich dabei vielleicht sogar zu überschlagen.

Titel-Bild zur News: Minardi-Frontflügel

Auf Höhe der Halterungen brach der Frontflügel am Webber-Auto ab

Aber auch die gute Reaktion Webbers, der sofort bremste und damit das Gewicht auf die Vorderachse verlagerte, verhinderte wohl Schlimmeres. Der Australier kann ein Lied davon singen, was es heißt, wenn das Auto an der Vorderachse seinen Abtrieb verliert. 1999 machte der 25-Jährige in Le Mans mit einem Mercedes-Sportwagen mehrere Salti rückwärts, bevor er im Wald landete und wie durch ein Wunder unverletzt aussteigen konnte.

Der eingesetzte Flügel brach gut sichtbar auf Höhe der beiden Haltungsstreben, geriet dann unter das Auto, wo er in mehrere Einzelstücke zersplitterte, weswegen die Rennleitung das Training auch unterbrechen musste, um die scharfen Kohlefaserteile von der Strecke zu räumen. Teamchef Paul Stoddart spekuliert, dass möglicherweise durch das harte Überfahren der Randsteine eine Materialübermüdung aufgetreten sein könnte. Das Team hat an diesem Wochenende zwei Frontflügelversionen vor Ort, die zu Bruch gegangene Variante wird sicherheitshalber nicht mehr verwendet werden.