Nach Massa-Disqualifikation: FIA ändert Messprozedere

(Motorsport-Total.com) - Die Disqualifikation Felipe Massas beim Brasilien-Grand-Prix hat Nachwirkungen. Wie am Rande des Saisonfinales in Abu Dhabi bekannt wurde, hat die FIA ihr Vorgehen bei der Ermittlung von Reifentemperaturen und -drücken infolge des Vorfalls verändert. Demnach muss bei der Messung in der Startaufstellung der für das betroffene Auto zuständige Renningenieur zugegen sein und sofort über das Ergebnis informiert werden. Ein ähnliches Verfahren hat sich bei der Gewichtskontrolle bewährt.

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Felipe Massa soll künftig schon beim Einsteigen von der FIA informiert werden Zoom

So soll auch verhindert werden, dass - wie bei der Reifendruckaffäre um Mercedes in Italien - ein Ergebnis nach der Zieldurchfahrt ins Wanken gerät. Denn die FIA ist zukünftig sofort in der Lage, den Start eines nicht regelkonformen Boliden nach einem Reifenwechsel in die Boxengasse zu verlagern. "Man sollte außerdem in Erinnerung behalten, dass es sicherheitsrelevant ist", sagt Williams-Technikchef Pat Symonds und kritisiert die Offiziellen für ihr defensives Vorgehen in Sao Paulo.

"Wenn sie wirklich davon überzeugt waren, dass das Auto nicht sicher war, hätten sie uns das sofort mitteilen sollen", fordert Symonds. "Bei einem Fehler der Heizdeckensteuerung wie in Russland hätten wir das Auto zurückgezogen, weil wir nicht überzeugt gewesen wären, dass es sicher ist, zu starten."

Bei Williams sind die Verantwortlichen unterdessen zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei den Unregelmäßigkeiten bei Massa um einen Messfehler gehandelt haben muss - etwa, weil die Messpistole nicht nur die Temperatur des Gummis, sondern auch der Heizdecke ermittelte. "Wir haben eine Hitzereflektion erlebt", unterstreicht Technikchef Pat Symonds. "Das passiert, wenn die Heizdecke nahe am Reifen ist. Wenn sie weiter weg ist, gibt es keine Reflektion und die Messung funktioniert."