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Nach Bianchi-Unfall: Watson zweifelt am Mitleid einiger Fahrer

Ex-Formel-1-Pilot John Watson ist überzeugt, dass bei Marussia in dieser Woche zahlreiche Anfragen bezüglich eines Sotschi-Einsatzes aufgeschlagen sind

(Motorsport-Total.com) - Marussia-Pilot Jules Bianchi liegt nach seinem schweren Unfall beim Grand Prix von Japan weiterhin auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Mie in Yokkaichi und kämpft um sein Leben. Sowohl direkt im Anschluss an das Rennen in Suzuka als auch in Vorausschau auf das an diesem Wochenende anstehende Rennen in Sotschi gaben zahlreiche Teams Pressemitteilungen heraus, in denen sie der Familie Bianchi ihr Mitgefühl ausdrücken und versichern, in Gedanken beim schwer verunglückten 25-jährigen Franzosen zu sein.

Titel-Bild zur News: John Watson

Der Brite John Watson gewann in seiner Formel-1-Karriere fünf Rennen Zoom

Doch haben auch Fahrer, die derzeit nicht im Besitz eines Stammplatzes in der Formel 1 sind, Mitleid? Ex-Formel-1-Pilot John Watson hat Zweifel. Der Brite, der von 1973 bis 1985 im Grand-Prix-Sport aktiv war (Formel-1-Datenbank: Die Karriere von John Watson) und somit zu einer Zeit fuhr, in der schwere Unfälle mit weitreichenden Folgen deutlich häufiger vorkamen als in jüngster Vergangenheit, hält gegenüber 'CNN' fest: "Ich kann mir gut vorstellen, dass das Telefon von Marussia während der vergangenen Tage kaum stillstand, weil sich diverse Fahrer mit Budget Chancen ausrechnen, am kommenden Wochenende im Auto zu sitzen. So ist das Leben. Machen wir uns nichts vor."

Seitens Marussia gibt es bisher keine Mitteilung, wer in Sotschi das Bianchi-Cockpit übernimmt. Testfahrer Alexander Rossi ist jedenfalls mit dem Team vor Ort und hat den obligatorischen Track-Walk bereits hinter sich. Der 23-jährige US-Amerikaner gehört allerdings schon seit Ende August zum Aufgebot des russisch-britischen Teams und fällt somit nicht in das von Watson beschriebene Raster.