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  • 15.09.2004 09:38

  • von Fabian Hust

Muss Jordan aufgeben? Regierung soll Minardi helfen

Die zwei kleinsten Teams der Formel 1 kämpfen wieder um ihr Überleben. Wie ist es um Jordan und Minardi bestellt?

(Motorsport-Total.com) - Vor wenigen Tagen hätte der Verkauf des Jordan-Teams nach Dubai offiziell werden sollen - doch es gab keine Bekanntgabe. Am vergangenen Dienstag musste sich Teamchef Eddie Jordan deshalb vor seine Mitarbeiter stellen, den gescheiterten Verkauf bekannt geben und erklären, dass es um die finanzielle Situation des Teams nicht gut bestellt ist, die Zukunft des Rennstalls nicht gesichert ist: "Wer das Team verlassen will, darf jederzeit gehen", wird der 56-Jährige von der 'msa' zitiert. Noch vor dem Saisonende könnten die ersten Mitarbeiter entlassen werden.

Titel-Bild zur News: Teamchef Eddie Jordan

Kann Teamchef Eddie Jordan sein Team 2005 überhaupt an den Start schicken?

Auch das Minardi-Team kämpft nach wie vor um das Überleben, auch wenn man vor kurzem einen neuen Motorendeal mit Cosworth bekannt gegeben hat. Dieser wird das Team aber in der kommenden Saison 10 bis 15 Millionen Dollar kosten, die erst einmal aufgebracht werden müssen. Doch es ist eine Finanzspritze in Sicht. Wie die 'Gazzetta dello Sport' berichtet, könnte das Italienische Ministerium für Innovation und Technologie dem Team dank dessen Verdienste für das Land unter die Arme greifen.#w1#

"Gian Carlo Minardi war ein mutiger Mann, der so sehr an den Motorsport geglaubt hat, dass er sein persönliches Vermögen riskiert hat", wird Franco Lucchesi, der Präsident des Italienischen Automobilklubs zitiert. "Die Fahrer, die dank diesem Team in der Formel 1 landen, lassen uns realisieren, dass wir sie nicht ignorieren können. Minardi ist involviert in den höchsten Level von Forschung und Experimentation und aus diesem Grund glauben wir, dass es dank der Stiftung des Ministeriums für Innovation und Technologie möglich sein wird, ihnen eine Anerkennung für das zukommen zu lassen, was sie erreicht haben."

Für die Formel 1 wäre ein Verlust von Jordan oder Minardi kein Zuckerschlecken, denn Formel-1-Boss Bernie Ecclestone garantiert den Veranstaltern ein Feld mit mindestens 20 Autos. Somit könnte erneut ein Fonds gegründet werden, um Jordan und Minardi zu retten. Auch der Brite dürfte persönlich sein Portemonnaie öffnen, um die beiden Teams zu retten. Sollten alle Stricke reißen, müssten einige Teams mit einem dritten Auto an den Start gehen - ein Szenario, das sich niemand auch nur ausmalen möchte...