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Muss Eddie Irvine seine Karriere beenden?
Eddie Irvine wird doch nicht zu Jordan wechseln ? und muss damit der Formel 1 vermutlich den Rücken zukehren
(Motorsport-Total.com) - Zehn Jahre bereicherte Eddie Irvine mit seiner frechen Art auf und abseits der Rennstrecke Fans und Journalisten, doch nun scheint die Formel-1-Laufbahn des nordirischen "Paradiesvogels" vorerst beendet. Weil das Jordan-Team den noch freien Platz an einen Fahrer, der einen Sponsor an der Hand hat, vergeben will (muss), bleibt der Vizeweltmeister von 1999 auf der Strecke.

© Jaguar Racing
Ciao, Eddie! Der Nordire nimmt nach zehn Jahren Abschied von der Formel 1...
Die Bombe platzte mit der heutigen Ausgabe der britischen Tageszeitung 'The Sun', der Irvine in einem Interview verriet, dass die Verhandlungen mit Jordan gescheitert sind: "Im Juli letzten Jahres habe ich erstmals die Möglichkeit in Betracht gezogen, für Jordan zu fahren. Die Idee, zu dem Team zurückzukehren, bei dem ich meine Karriere begonnen habe, gefiel mir, aber leider muss sich Jordan wegen der schlechten Wirtschaftslage nach einem Piloten mit einem Sponsor umsehen."
"Ein trauriger Tag", fuhr er fort. "Ich habe mich entschieden, dieses Jahr nicht in der Formel 1 zu fahren ? zumindest für den Moment." Kein Geheimnis, dass diese Formulierung etwas optimistisch gewählt wurde, zumal es zu Jordan keine Alternativen mehr gab. Dennoch war eine Wiedervereinigung Irvine/Jordan phasenweise durchaus denkbar, weil der Tabakkonzern Gallaher (Benson and Hedges) öffentlich darüber nachdachte, mit einem Zugpferd Irvine den Jordan-Etat aufzustocken.
Dem unter irischer Lizenz antretenden Team freilich hilft im Moment kein erfahrener Pilot, sondern nur Geld ? so hat ja die Konkurrenz gemeinsam mit Bernie Ecclestone einen Solidaritätsbeitrag an Jordan und Minardi überwiesen, damit diese beiden Rennställe die Saison 2003 überhaupt überstehen können. Auch der Rückzug der Deutschen Post samt den Tochterunternehmen DHL und Danzas belastete das Budget stark.
Irvine, der 2002 im letzten Saisonviertel den einzigen Podestplatz für Jaguar herausfuhr und generell wieder besser in Form kam, macht gar keinen Hehl daraus, dass er sehr gerne noch ein Jahr angehängt hätte: "Es wäre fantastisch gewesen, an der Seite von Giancarlo Fisichella zu fahren. Dann hätte ich nämlich mit einem Fahrer zusammengearbeitet, den ich wirklich respektiere." Auch "Fisico" selbst war von der Idee, Irvine an Bord zu holen, überaus begeistert.
Weil alle Cockpits für die kommende Saison bereits vergeben sind, stehen die Chancen, "Crazy Eddie" auch 2003 in einer Top-Kategorie des Motorsports zu sehen, relativ schlecht. Der vierfache GP-Sieger verschwindet damit nach einem Jahrzehnt Formel 1 von der Bildfläche, kann als größten Erfolg den zweiten Platz auf Ferrari in der Weltmeisterschaft 1999 hinter Mika Hakkinen vorweisen. Nach seinem Wechsel zu Jaguar ab 2000 freilich schaffte er es nur noch zweimal aufs Podium.
"Ich fühlte mich Jordan als Team immer sehr verbunden", ergänzte er wehmütig. "Sie haben mir 1993 zum großen Durchbruch verholfen und ich hatte gehofft, meine Karriere bei ihnen beenden zu können." Ähnlich hält es ja auch Heinz-Harald Frentzen, der seine Laufbahn bei Sauber begonnen hat und sie dort auch ausklingen lassen wird.

