• 25.02.2005 15:33

Motorendeal: Ferrari legt Sauber keine Steine in den Weg

Jean Todt hat heute angekündigt, dass er dem Sauber-Team bezüglich des Wechsels auf Motoren von BMW nichts in den Weg legen wird

(Motorsport-Total.com) - Schon seit Tagen wird gemunkelt, dass der Sauber-Rennstall in der kommenden Saison mit Motoren von BMW an den Start gehen könnte, was das Ende der neunjährigen Partnerschaft mit Ferrari bedeuten würde. Aus Maranello will man den Schweizern diesbezüglich keine Steine in den Weg legen. Dies stellte Ferrari-Teamchef Jean Todt heute klar.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt kann damit leben, dass sich Sauber einen neuen Partner suchen will

"Bis jetzt ist noch nichts entschieden", erklärte er im Rahmen der Präsentation des neuen F2005, "aber ich wünsche Peter Sauber, dass er einen Hersteller für sich gewinnen kann, denn das würde die Zukunft seines Unternehmens sichern. Er hat großartige Arbeit geleistet, obwohl es nicht immer einfach war." Gleichzeitig betonte der Franzose, dass man das Team aus Hinwil "nicht aus finanziellen Gründen" beliefert habe, sondern aus gutem Willen heraus.#w1#

Als Sauber vor der Saison 1997 eine Anfrage bezüglich Kundenmotoren bei Ferrari deponiert hat, ging es vordergründig darum, überhaupt einen Partner zu finden, nachdem die Zusammenarbeit mit Ford ausgelaufen war. Ferrari hat sich daraufhin - angeblich auch auf Intervention von Bernie Ecclestone hin - dazu entschlossen, tatsächlich Pferdestärken aus Maranello nach Hinwil zu liefern.

"Wir haben Sauber zunächst gegen unseren Willen ausgestattet", so Todt. "Wir haben es gemacht, weil Peter Sauber keinen Motor hatte und weil die Zukunft seines Teams auf dem Spiel stand. Das ist der Grund, weshalb wir ihn gegen finanzielle Abgeltung mit Motoren beliefert haben. Wenn er jetzt die Gelegenheit hat, ein besseres Angebot eines Herstellers anzunehmen, dann hat er jederzeit das Recht, das zu tun."

Dass sich Ferrari nicht finanziell an Sauber bereichern wollte, steht freilich im Gegensatz zum jährlichen Betrag von geschätzten 20 Millionen Euro, der zuletzt aus Hinwil nach Maranello geflossen ist. Aus dem Sauber-Lager war zu hören, dass Ferrari mit der Partnerschaft Geld verdient hat, was natürlich völlig legitim ist. Nun hat jedoch offenbar BMW einen ähnlichen Deal zu weit günstigeren Konditionen angeboten - die Rede ist von der Hälfte des bisherigen Betrags...