Motorenchef Jean-Jacques His verlässt Renault
Der geistige Vater des weitwinkligen 110-Grad-Motors, Jean-Jacques His, wird das Renault-Team mit 31. Mai verlassen
(Motorsport-Total.com) - Nur zwei Tage nach dem sensationellen zweiten Platz von Fernando Alonso in Barcelona hat das Renault-Team heute bekannt gegeben, dass Motorenchef Jean-Jacques His Ende Mai seine Koffer packen wird.

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Über die Hintergründe des Weggangs von His kann nur spekuliert werden
Laut Pressemitteilung will sich His eine neue Herausforderung suchen, über die aber keine näheren Angaben gemacht wurden. Außerdem wurde auf die großen Verdienste des 56-Jährigen rund um das Formel-1-Programm von Renault, dem er zwischen 1984 und 1986, 1988 und 1998 sowie seit 2000 angehörte, hingewiesen. Patrick Faure, Präsident von Renaults Sportabteilung, und Teamchef Flavio Briatore bedankten sich dafür herzlich.
Über die genauen Hintergründe der überraschenden Trennung ist nichts bekannt. His wechselte erst vor kurzem vom Management zurück ins unmittelbare Motorendesign, um dem von ihm konzipierten Weitwinkel-V10, der noch nicht zu den Spitzentriebwerken der Formel 1 zählt, mehr PS einzuflößen und parallel dazu Studien mit konservativeren Zylinderstellungsvarianten anzustrengen. Intern wurden zuletzt aber die Stimmen immer lauter, die sich gegen His' 110-Grad-Idee stellten.
Seine Nachfolge als Motorenchef bei Renault wird aller Voraussicht nach Bernard Dudot antreten, der erst vor kurzem nach einer mehrjährigen Auszeit zurückgekehrt ist und gleich bei seinem Arbeitsantritt deutlich machte, dass er lieber einen 90-Grad-Motor bauen würde. Dudot hat für Österreich eine 30-PS-Spritze vorbereitet und will in Magny-Cours einen noch größeren Schritt folgen lassen. Außerdem steigt mit ihm die Wahrscheinlichkeit, dass Renault sich 2004 wieder vom revolutionären Motorenkonzept abwenden wird.

