Moss und Watson: Weitere Hamilton-Lobeshymnen

Die britischen Formel-1-Legenden Stirling Moss und John Watson trauen Lewis Hamilton nicht nur einen Sieg in Monaco, sondern auch den WM-Titel zu

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton führt nach vier Rennen völlig überraschend die Weltmeisterschaft an - und nun wartet ganz Großbritannien auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Dieser könnte, so meinen zumindest die Experten, schon am kommenden Wochenende passieren, denn in den Straßen von Monaco ist der Shooting-Star noch ungeschlagen, noch dazu sollte sein Silberpfeil dort von der Papierform her dem Ferrari zumindest ebenbürtig sein.

Titel-Bild zur News: Stirling Moss

Stirling Moss traut Lewis Hamilton schon im ersten Jahr alles zu

"Monaco ist eine lustige Strecke", erklärte der erfolgreichste Nicht-Weltmeister der Geschichte, Stirling Moss, gegenüber 'Crash.net'. "Ich denke, Lewis hat die Fähigkeit, dort zu gewinnen. Wenn das Auto gut läuft und er gut ins Wochenende startet, dann kann er genauso gewinnen wie jeder andere." Ex-McLaren-Fahrer John Watson sieht das ähnlich: "Wenn er sich für die erste Reihe qualifiziert und keine Fehler macht, traue ich ihm den Sieg zu, gar keine Frage."#w1#

Hamilton-Titel wäre ein Sportlermärchen

"Der einzige Name, der den Leuten in den nächsten zehn Jahren über die Lippen kommen würde, wäre der von Lewis Hamilton." John Watson

Watson geht sogar noch einen Schritt weiter: "Es ist eine enorme Aufgabe, im ersten Jahr den WM-Titel zu erwarten, aber was er bisher gezeigt hat, deutet an, dass er dazu in der Lage ist. Was wäre das für eine Geschichte! Vergesst die Fußball-WM und die Olympischen Spiele - der einzige Name, der den Leuten dann in den nächsten zehn Jahren über die Lippen kommen würde, wäre der von Lewis Hamilton", schmunzelte er.

Moss zeigte sich indes speziell von der abgeklärten Aggressivität des McLaren-Mercedes-Piloten beeindruckt: "Lewis ist ein ziemlich starker Fahrer. Die Art und Weise, wie er fährt, finde ich interessant. Wenn man ihm zusieht, liegt er immer auf der Lauer und wartet auf eine Gelegenheit, sein Auto in eine Lücke zu manövrieren. Das ist die Klasse eines echten Racers", streute er seinem jungen Landsmann Rosen.

Ein Luxusproblem aus Sicht der Silberpfeile, das die beiden Rennfahrerlegenden sehen, ist, dass Fernando Alonso im Moment zumindest medial klar im Schatten von Hamilton steht. Der Doppelweltmeister hätte nämlich sicher nicht damit gerechnet, ausgerechnet vom eigenen Teamkollegen geschlagen zu werden, was ihm psychologisch einen Knicks verleihen könnte. Nun sei es Aufgabe der Teamführung, eben dies zu verhindern.

Ist Alonso noch der beste Formel-1-Fahrer?

"Alonso ist so gut wie immer, aber Lewis ist aus dem gleichen Holz geschnitzt." Stirling Moss

"Alonso", analysierte Moss, "ist so gut wie immer, aber Lewis ist aus dem gleichen Holz geschnitzt. Wer wird sich durchsetzen? Die Leute sagen oft, Stallregie ist nicht mehr erlaubt, aber Ron Dennis ist in einer schwierigen Position. Normalerweise lässt McLaren seine Jungs gegeneinander fahren, aber wir werden sehen. Ron hat Alonso versprochen, dass er hier Weltmeister werden kann, aber jetzt ist jemand im eigenen Team, der sich nicht kontrollieren lässt."

Und Watson fügte abschließend an: "Ich kann mir vorstellen, wie sich Alonso momentan fühlen muss", gab der 60-Jährige zu Protokoll. "Ich halte ihn grundsätzlich nach wie vor für den besten Fahrer in der Formel 1, aber Lewis rüttelt so stark an seinem Thron, dass er sich insgeheim wohl einige unangenehme Fragen stellen muss. Das ist ein Weckruf, wie er ihn in seinem bisherigen Leben sicher noch nie gehabt hat."