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  • 30.10.2006 12:39

Moss gratuliert Schumacher zu starkem Abtritt

Stirling Moss gilt als Kritiker von Michael Schumacher, vom Abtritt des siebenfachen Weltmeisters in São Paulo zeigt er sich aber beeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Stirling Moss, immer noch der erfolgreichste Formel-1-Fahrer, der nie Weltmeister wurde, gilt seit Jahren als Kritiker von Michael Schumacher, doch vom Abtritt des Superstars vor gut einer Woche mit Platz vier in São Paulo zeigte er sich beeindruckt.

Titel-Bild zur News: Stirling Moss

Stirling Moss sieht Ayrton Senna als besseren Fahrer als Michael Schumacher

"Ich denke, seine Leistung hat gezeigt, warum er siebenfacher Weltmeister ist", schrieb der Brite in seiner Kolumne für 'Crash.net'. "Viele sind wahrscheinlich der Ansicht, dass er sich einen achten WM-Titel verdient hätte, aber ich persönlich finde nicht, dass noch einer mehr als sieben wirklich einen Unterschied macht, wenn jemand so gut ist. Er hat sich mit einem Highlight verabschiedet und bewiesen, wie brillant er hinter dem Steuer ist."#w1#

"Schade nur", konnte er sich eine neuerliche Stichelei dann doch nicht verkneifen, "dass seine Karriere von ein paar schwarzen Flecken überschattet wird. Außerdem muss man auch Ayrton (Senna; Anm. d. Red.) in Betracht ziehen: Wenn er nicht am Beginn von Michaels Karriere gestorben wäre, hätte er Michael übertroffen, aber es gibt auch in Bezug auf ihn schwarze Flecken. Mir scheint, dass das heute mehr oder weniger toleriert wird."

"Da er immer als eher vom Glück verfolgter Fahrer betrachtet wurde, muss es für Michael ziemlich bitter gewesen sein, die Karriere mit dem Motorschaden in Japan, weiteren Problemen in Brasilien und dann dem Reifenschaden zu beenden", erklärte Moss. "Wir dachten anfangs, es sei eine Folge des Zusammenstoßes mit Fisichellas Auto gewesen, aber das war eindeutig nicht so. Er wurde herumliegenden Wrackteilen zum Opfer. Wenn das Glück halt aufgebraucht ist..."

"Wenn das Glück halt aufgebraucht ist..." Stirling Moss

Ferner bezeichnete der 77-Jährige Schumacher als "großen Charakter, keine Frage, aber einige Dinge, die er getan hat, werden einen bitteren Beigeschmack hinterlassen." Immerhin gestand er dem ersten Ferrari-Weltmeister seit Jody Scheckter 1979 eines zu: "Ich bin der Meinung, dass Michael der Mann ist, der am meisten für Ferraris Comeback verantwortlich ist", streute Moss dem Grand-Prix-Frührentner abschließend Rosen.