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  • 19.10.2006 10:56

Moss: "Der Tod war eine akzeptierte Begleiterscheinung"

Formel-1-Legende Stirling Moss im ausführlichen Interview über seine Anfänge im Motorsport, seinen verschenkten WM-Titel sowie die heutigen Grands Prix

(Motorsport-Total.com) - Sir Stirling Moss gewann zwischen 1948 und 1961 insgesamt 212 Rennen, darunter die Mille Miglia. Doch das Siegen war für den Briten kein Selbstzweck. Moss zog es vor, mit unterlegenem Material gegen übermächtige Gegner anzutreten. Eine Philosophie, die dem Briten zwar viele glorreiche Triumphe bescherte, jedoch nie den Weltmeistertitel in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Stirling Moss

Stirling Moss ist der erfolgreichste Fahrer, der nie Formel-1-Weltmeister wurde

Die Shepherd Street passt gut zum Londoner Stadtteil Mayfair. Klein, fein, ruhig, gesäumt mit lauter Backsteinfassaden. Eine britische Institution, wie sie Sir Stirling Moss längst eine ist, hätte sich keinen passenderen Wohnort aussuchen können. Wobei Wohnort etwas missverständlich ist, denn das dreistöckige Gebäude am Ende der Strasse ist Wohnhaus, Arbeitsstätte und Rennsportmuseum in einem. Überall im Haus finden sich Zeugen einer glorreichen Motorsportvergangenheit: Bilder, Pokale, Modellautos und die berühmten Scrapbooks, Stirling Moss' Tagebücher, die er zurzeit Stück für Stück veröffentlicht.#w1#

Mit 76 Jahren noch immer ein beschäftigter Mann...

Der Hausherr gibt sich im Interview mit dem emagazine der 'Credit Suisse' zu Beginn etwas distanziert, was auch am Termindruck liegen mag. Denn trotz seiner 76 Jahre führt Stirling Moss das rastlose Leben eines Businessman, der von einem historischen Autorennen zum nächsten rast, fleißig Interviews gibt und sich ansonsten über seine 'Stirling Moss Ltd.' mit der Vermarktung seines eigenen Ruhms beschäftigt. Die Zurückhaltung verschwindet im Laufe des Interviews jedoch schnell, und der hagere, fast zierliche Mann mit den wachen Augen entpuppt sich als äußerst unterhaltsamer und humorvoller Gesprächspartner, dem wohl noch viel mehr Anekdoten zu entlocken gewesen wären, hätte nicht dauernd das Telefon geklingelt und unsere Unterhaltung unterbrochen.

Frage: "Sir Moss, Sie sagten einmal, dass man das erste Auto im Leben ebenso wenig vergesse wie die erste Frau. Was war so besonders an Ihrer ersten Liebe auf vier Rädern?"
Stirling Moss: "Im Grunde sind es zwei Liebschaften. Bereits mit sechs Jahren saß ich zum ersten Mal am Steuer eines Autos - es war ein Austin 7, den mir mein Vater gekauft hatte. Wir lebten auf einer großen Farm. Dort gab es auch einen Damm, den ich als Steilwandkurve benutzte. So lernte ich das Einmaleins des Autofahrens. Das erste Auto, das ich jedoch legal auf der Strasse fuhr, war ein Morgan Three-Wheeler. Damals war ich 16, ein Alter, in dem man vor allem die jungen Frauen beeindrucken will. Mit dem Morgan gelang mir das natürlich bedeutend besser als mit einem Fahrrad, zumal ich eher von kleiner Statur war."

"Bereits mit sechs Jahren saß ich zum ersten Mal am Steuer eines Autos." Stirling Moss

Frage: "Also ging es Ihnen am Anfang gar nicht so sehr darum, schnell durch die Gegend zu rasen?"
Moss: "Das ist richtig. Allerdings fand ich schnell Gefallen am Tempo. Mit 17 fuhr ich bereits meine ersten Rennen, kleine, lokale Wettbewerbe, übrigens auf einem BMW 328. "

Frage: "War es dieser BMW, der Ihre Liebe zum Rennsport entfacht hat?"
Moss: "Zu einem gewissen Grad. Allerdings hatte ich schon davor viele Bücher über den Automobilrennsport gelesen, über Rennfahrer wie Prince Bira, die zu dieser Zeit von sich reden machten. In den Jahren unmittelbar nach dem Weltkrieg war Rennsport in England eine sehr exklusive Angelegenheit. Es gab vielleicht fünf oder sechs Rennlizenzen im ganzen Land. Eine davon gehörte John Heaths HWM-Team. Mit 19 erhielt ich bei ihm meinen ersten Profivertrag."

Frage: "Von da an verdienten Sie mit Autorennen Ihr Geld. War es ein Job wie jeder andere?"
Moss: "Nein. Rennen zu fahren, blieb immer mein Hobby, meine Leidenschaft und meine Berufung. Wäre es anders gewesen, hätte ich sofort aufgehört. Ich liebte es, Woche für Woche in einer andern Stadt zu sein, San Remo, Bari, Monaco. Ich fuhr bis zu 55 Rennen pro Jahr. Das ging 14 Jahre so weiter, bis mich der schwere Unfall (1962 in Goodwood; Anm. d. Red.) zum Rücktritt zwang. Bis dahin hatte ich nie richtig gearbeitet, ich hatte einfach das Leben genossen, indem ich Autorennen fuhr."

Gefahr hatte etwas Anziehendes an sich

Frage: "Rennfahren war zu dieser Zeit eine gefährliche Angelegenheit. War es dieser Adrenalinkick, der zur Faszination beitrug?"
Moss: "Die Gefahr - das muss ich zugeben - zog mich an. Es ist einiges aufregender, bei einem gefährlichen Sport mitzumachen. In den 50ern und 60ern waren gefährliche Sportarten etwas Normales und der Tod eine akzeptierte Begleiterscheinung."

Frage: "Hatten Sie nie Angst?"
Moss: "Aber sicher. Während meiner Karriere hatte ich manche Schrecksekunde zu überstehen. Zum Beispiel 1958 in Monza, beim so genannten 'Race of Two Worlds', bei dem die besten Fahrer Europas und Nordamerikas gegeneinander antraten. Als ich mit Vollgas durch die Steilwandkurve fuhr, brach plötzlich die Lenkung meines Maseratis - bei einem Tempo von 175 Meilen pro Stunde. Ich konnte nicht mehr viel machen: einfach Augen zu und den Fuß voll auf die Bremse. Mein Auto schlug oben an der Kurve in die Leitplanken, rammte mehrere Pfeiler, bis es schließlich unten an der Kurve zum Stehen kam. Wie durch ein Wunder überstand ich den Unfall unverletzt. Vielleicht noch schlimmer waren jedoch die Zwischenfälle, bei denen ich haarscharf am Unfall vorbeischrammte, wie einmal in Spa, als ich ein Rad verlor, jedoch meinen Wagen noch glimpflich ins Kiesbett befördern konnte. In solchen Momenten spürte ich im Magen plötzlich dieses furchtbare Kribbeln."

"In solchen Momenten spürte ich im Magen plötzlich dieses furchtbare Kribbeln." Stirling Moss

Frage: "Moderne Formel-1-Rennen sind viel sicherer geworden. Begrüßen Sie diese Entwicklung?"
Moss: "Gegen mehr Sicherheit ist nichts einzuwenden, denn es ist furchtbar, wenn jemand stirbt - und es sind viele meiner besten Freunde gestorben. Doch die höhere Sicherheit bringt auch Nachteile: Heutige Rennfahrer vollführen Manöver, die wir uns früher niemals hätten erlauben können - nicht nur aus Gründen der Fairness, sondern weil wir sie schlicht nicht überlebt hätten. Überhaupt leisten sich heutige Piloten generell mehr Fehler. Damit will ich nicht behaupten, dass wir früher keine Fehler begangen hätten. Doch einem Mann wie beispielsweise Juan-Manuel Fangio unterlief äußerst selten ein Aussetzer."

Frage: "Sind denn die heutigen Stars weniger gut, als es Fangio war?"
Moss: "Vergleiche zwischen verschiedenen Epochen sind immer schwierig. Ich habe großen Respekt vor den heutigen Piloten. Fernando Alonso ist einfach großartig, ein richtiger Racer, genau wie Kimi Räikkönen. Diese beiden stechen hervor. Es ist ein großes Glück für die Formel 1, gleich zwei von diesen Ausnahmefahrern im Feld zu haben."

Frage: "Was macht denn einen Racer aus?"
Moss: "Es sind Leute, die alles geben, die fahren, als gäbe es kein Morgen. Gilles Villeneuve war so ein Fall, ein ziemlich verrückter Kerl, bis zu einem gewissen Grad auch Nigel Mansell."

Moss sah sich selbst immer als echten Racer

Frage: "Und Sie selbst?"
Moss: "Auch ich würde mich zu dieser Spezies zählen, definitiv. Es ging mir nicht nur darum, den andern zu schlagen, ich suchte die Herausforderung. Nur indem ich mich permanent an meine Grenzen brachte, hatte ich den vollen Genuss. Auf Sicherheit zu fahren, um ein Rennen zu gewinnen, war nicht mein Ding. Lieber ging ich aufs Ganze, auch wenn ich dabei vielleicht den Sieg verspielte. Natürlich war das nicht die beste Philosophie. Auch damals zählte am Ende nur der Sieg. Ich sah das anders, was im Grunde ziemlich dumm war, denn schließlich gewann ich mit dieser Einstellung nie den Weltmeistertitel."

Frage: "Wachen Sie am Morgen nie auf und denken: 'Hätte ich doch nur den Titel gewonnen'?"
Moss: "Oh nein, bitte! Ich befinde mich schließlich in einer sehr illustren Gesellschaft. Es gibt nicht mehr so viele, von denen man sagt: 'Oh gosh, er hat den WM-Titel nicht gewonnen.' Das verleiht mir eine gewisse Exklusivität. Ich fuhr, weil ich fahren wollte. Und glücklicherweise hatte ich genug Talent, um mir diesen Luxus zu leisten. Und ich bin mir sicher: Wenn ich akzeptiert hätte, für Ferrari zu fahren, als man es mir anbot, hätte ich mehr erreicht. Doch ich zog es vor, für das Team von Rob Walker zu fahren. Das gab mir die Freiheit, zu fahren, wo ich wollte und wie ich wollte."

Sir Stirling Moss und seine Gattin Kate

Stirling Moss bei einem Besuch im Fahrerlager mit seiner Gattin Kate Zoom

Frage: "Steckte dahinter auch der Wunsch, auf dem schwierigsten Weg zu gewinnen?"
Moss: "Auf alle Fälle. Sie müssen wissen, die Lotus und Cooper, die ich bei Rob Walker fuhr, waren jeweils Modelle aus dem letzten Jahr. Die Gegner mit einem letztjährigen Auto zu schlagen, brachte mir eine große Befriedigung - wiederum eine ziemlich dumme Einstellung, doch ich war gerne der Underdog. Natürlich war auch viel Patriotismus im Spiel. Ich wollte unbedingt mit einem englischen Auto Weltmeister werden. Für mich war damals England das Zentrum der Welt."

Frage: "Ein paar Mal sprangen Sie trotzdem über Ihren Schatten."
Moss: "Das stimmt. 1955 fuhr ich für Mercedes, das Topteam der damaligen Zeit, an der Seite des damaligen Topfahrers Juan-Manuel Fangio. Übrigens, das dürfte Sie als Schweizer interessieren, verdanke ich das Engagement dem Grand Prix der Schweiz."

Moss und die Schweiz-Connection

Frage: "Ach ja?"
Moss: "Mein Vater hatte Mercedes 1953 angefragt, ob ich für das Team fahren könnte (Moss fuhr damals für das britische Cooper-Team; Anm. d. Red.). Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer antwortete: 'Ihr Sohn fährt gut, doch er hat kein konkurrenzfähiges Auto. Setzen Sie ihn erst mal in ein gutes Auto, damit er beweisen kann, wie schnell er wirklich ist.' So kauften mein Vater und ich einen Maserati 250 F, mit dem wir 1954 an den Start gingen. Das vierte Rennen der Saison war der Grand Prix der Schweiz, in Bremgarten bei Bern - ein sehr schwieriger Kurs. Im ersten Qualifying regnete es stark, doch ich schaffte es, mein Auto auf die Pole Pposition zu setzen - vor den beiden Ferraris und den beiden Mercedes. Leider war es am nächsten Tag trocken, ich fiel im zweiten Qualifying noch auf den dritten Startplatz zurück, und im Rennen schließlich schied ich wegen eines Defekts aus. Doch die Pole Position vom Vortag überzeugte Alfred Neubauer und er nahm mich wenig später unter Vertrag."

Frage: "Angenommen, Sie würden heute in der Formel 1 fahren. Bei welchem Team möchten Sie anheuern - bei einem Topteam oder einem Underdog?"
Moss: "Nun, das ist ziemlich schwierig, denn ich möchte zwar der Underdog sein, aber trotzdem eine Gewinnchance haben. Vielleicht hätte ich dasselbe versucht wie Michael Schumacher: zu Ferrari gehen und etwas Neues aufbauen. Ich hatte ja etwas Ähnliches vor. 1962 sollte ich mit einem Ferrari an den Start gehen - allerdings im Dienste von Rob Walker und in den blauen Farben des Teams. Doch dann kam der Crash in Goodwood, und es wurde nichts daraus. Es wäre bestimmt fantastisch geworden."

"Vielleicht hätte ich dasselbe versucht wie Michael Schumacher: zu Ferrari gehen und etwas Neues aufbauen." Stirling Moss

Frage: "Auch wenn Sie nie Weltmeister wurden, so fuhren Sie doch in Ihrer Karriere insgesamt 529 Rennen, von denen Sie nicht weniger als 212 gewannen. Welches war Ihr wichtigster Sieg?"
Moss: "Es gibt viele, an die ich gerne zurückdenke. Nimmt man nur die Grand-Prix-Siege, so waren die Highlights bestimmt Monaco 1961, der Nürburgring im gleichen Jahr und Argentinien 1958. Der wichtigste Sieg in meiner Karriere war aber wohl die Mille Miglia von 1955. Ein unvergleichbares Rennen. Auf einer offenen Strecke zu fahren, die man nicht kennt, ist etwas völlig anderes als ein Rennen wie Monaco, wo ich jede Kurve, jede Bodenwelle und jeden Randstein kannte, wo ich genau wusste, wie ich in die Kurve hineinfahren musste, wo der ideale Bremspunkt war und wo ich wieder beschleunigen konnte. In einer Mille Miglia dagegen musste ich mit einer gewissen Sicherheitsmarge in eine Kurve gehen. Gleichzeitig musste ich diese Marge so rasch wie möglich loswerden, denn sonst lief ich Gefahr, dass ein anderer schneller war. Kein leichtes Unterfangen bei einem Rennen, wo fünf Millionen Leute die Strasse säumten und teilweise so nahe an der Strecke standen, dass man die Kurve kaum überblicken konnte."

Damals gab es in der Formel 1 noch Freunde

Frage: "Hatten Sie einen Lieblingsgegner?"
Moss: "Grundsätzlich waren das diejenigen, die ich schlagen konnte (lacht; Anm. d. Red.)! Natürlich befanden sich unter meinen liebsten Rivalen all die großen Namen jener Zeit, Leute wie Fangio oder Ascari. Doch es gab auch viele starke Gegner, die man heute nicht mehr so kennt. Der beste von ihnen war wohl Tony Brooks. Er war sehr enthusiastisch, sehr schnell, sehr beständig, ein exzellenter Rennfahrer."

Frage: "Waren unter Ihren Gegnern auch ein paar gute Freunde?"
Moss: "Sicher. Früher war die Szene wie eine große Familie. Leute wie Mike Hawthorn, Jean Behra, Peter Collins, Juan-Manuel Fangio - das waren alles ziemlich enge Freunde. Ich genoss es, mit ihnen zu sein. Wir aßen gemeinsam, gingen shoppen, veranstalteten Partys, stellten den Mädchen nach, kurz: Wir hatten eine gute Zeit."

"Früher war die Szene wie eine große Familie." Stirling Moss

Frage: "Klingt fast wie das Leben eines Rock'n'Roll-Stars..."
Moss: "Schon möglich. Wir verdienten zwar viel weniger Geld als die heutigen Rennfahrer, doch wir hatten eine viel höhere Lebensqualität."

Frage: "Einem dieser Freunde, Mike Hawthorn, schenkten Sie sogar den Weltmeistertitel, weil Sie 1958 gegen dessen Disqualifikation intervenierten. Wäre so etwas in der heutigen Zeit noch denkbar?"
Moss: "Ich bezweifle es - um ehrlich zu sein, würde ich sogar sagen: nein. Vielleicht würde ein einzelner Fahrer das wollen, doch bestimmt nicht das Team, für das er fährt - weder Ferrari noch McLaren oder Renault. Ich kritisiere das auch nicht. Es ist nur schade, dass es so weit gekommen ist, weil es früher so gut war."

Moss plädiert für weniger Fahrhilfen

Frage: "Die Formel 1 ist längst ein riesiges Business geworden. Zerstört das Geld den Sport?"
Moss: "Zu einem gewissen Teil schon. Wenn die Dinge groß werden - egal ob im Fußball, im Golf oder im Automobilsport - geht ein Teil des Wettkampfgeistes immer verloren. Das liegt auch an der Technologie, die extrem fortgeschritten ist. All die elektronischen Fahrhilfen nehmen den Fahrern die Möglichkeit, ihre Fahrkünste zu beweisen. Zu meiner Zeit war der Beitrag eines Fahrers zum Sieg viel größer als heute, und zwar nicht so sehr, weil die Fahrer besser, sondern weil die Autos schlechter waren. Die Trommelbremsen etwa waren äußerst anfällig und zwangen uns, die Bremsdosis über das ganze Rennen hinweg gut einzuteilen. Man durfte nicht zu viel aufs Mal bremsen, sonst verloren die Bremsen ihre Wirkung oder sie überhitzten."

Frage: "Sollten wir wieder schlechtere Autos bauen?"
Moss: "Wir können das Rad nicht zurückdrehen. Sie können nicht einfach auf einen Schlag den ganzen aerodynamischen Abtrieb wegnehmen. Ein Auto mit 800 PS ohne Downforce zu fahren, ist praktisch unmöglich. Ich hoffe aber, dass die neuen Regeln - die V8-Motoren in diesem Jahr und die Einheitsreifen im kommenden Jahr - dem Sport einen Teil seiner Faszination zurückgeben. Insofern bin ich zuversichtlich, dass FIA-Präsident Max Mosley den richtigen Weg eingeschlagen hat."

Stirling Moss

Noch heute arbeitet Stirling Moss in der Formel 1 - zum Beispiel als Moderator... Zoom

Frage: "Trifft man Sie heute ab und zu noch im Paddock an?"
Moss: "Ich gehe nur, wenn ich einen Job zu erledigen habe. Zum Beispiel nach Australien, wo mich die dortigen Veranstalter für Hospitality und Promotions engagieren. Oder nach Monaco, wo ich für einen Tour-Operator arbeite, der 360 Leute auf einer Jacht verköstigt. Wenn Sie mich bezahlen, bin ich zur Stelle."

Frage: "Zur Stelle sind Sie auch bei zahlreichen Oldtimer-Rennen. Macht Ihnen das Rennfahren immer noch mehr Spaß als das Zuschauen?"
Moss: "Oh, bestimmt! Ich komme gerade von Argentinien zurück, wo ich das 1.000-Meilen-Rennen fuhr, und vor drei Wochen war ich in Japan. Nur schade, dass viele meiner damaligen Gegner verschwunden sind."

Frage: "Sind Sie so draufgängerisch wie eh und je?"
Moss: "Nein, das würde ich nicht sagen. Im Alter kommt die Angst viel näher, das kann ich Ihnen versichern."