• 01.11.2006 10:48

Mosley: "War oft anderer Meinung"

Der FIA-Präsident ist nicht mit jeder Entscheidung in der Saison 2006 einverstanden, verteidigt aber das Vorgehen der Rennkommissare

(Motorsport-Total.com) - Als Präsident der Motorsportbehörde FIA sieht sich Max Mosley immer wieder mit Kritik konfrontiert. Entscheidungen, die im Rahmen der Arbeit der FIA fallen, werden auch dem Engländer angelastet. Und da er nicht bei allen Fans und Verantwortlichen Beliebtheitspreise gewinnt, wird er auch für Dinge verantwortlich gemacht, die nicht in seinen Verantwortungsbereich fallen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Auch FIA-Präsident Max Mosley hätte einige Male völlig anders entschieden

So erhielt Fernando Alonso nach dem Qualifying in Monza eine Strafe, nachdem er Felipe Massa auf dessen schneller Runde behindert haben soll. Alonso beschwerte sich über die Strafe, sie sei keineswegs gerechtfertigt gewesen. Zudem erklärte er, dass er die Formel 1 durch diese Entscheidung nicht mehr als Sport sehen würde.#w1#

Hätte Mosley entscheiden können, so hätte es keine Strafe gegeben. "Frei von der Last der vorherigen Entscheidungen hätte ich Alonso nicht bestraft", erklärte er in der 'F1 Racing'. "Aber ich stimme ohnehin oft nicht mit den Stewards überein." Dies bedeute aber keineswegs, dass er generell mildere Strafen fordere - ganz im Gegenteil.

Lächerliche Vorwürfe

Als Alonso in Ungarn Robert Doornbos, der ihn ein wenig aufhielt, überholte und danach einbremste, bekam der Renault-Pilot eine Strafe von einer Sekunde auf seine Qualifyingzeiten. Für Mosley war diese Strafe nicht gerecht. "Ich hätte ihn nach Hause geschickt", erklärte er. "Ein Bremstest ist die Verwendung eines Autos als Waffe, um einem anderen Fahrer zu drohen. Das ist gefährlich, und wenn man es auf öffentlichen Straßen macht, verliert man den Führerschein."

In Ungarn hagelte es jedoch noch weitere Strafen. So überholte Michael Schumacher bei gezeigter roter Flagge und bekam dafür zwei Strafsekunden. Diese Strafe empfindet Mosley als zu hart, denn die Situation sei nicht sehr gefährlich gewesen. "Aber ich verstehe auch die Ansicht der Rennleitung, dass eine rote Flagge schwerer wiegt als eine gelbe und daher eine höhere Strafe mit sich bringt."

Das Hin und Her bei den Entscheidungen zeuge des Weiteren davon, dass die FIA keineswegs - wie oftmals geäußert - parteiisch ist. "Meine Meinung zählt nicht - vielleicht zum Glück", so Mosley. "Die Rennkommissare, genau wie das Berufungsgericht, sind völlig unabhängig. Ich hoffe, dass das zumindest zeigt, wie lächerlich es ist anzunehmen, dass die FIA dies oder das bevorzugt. Man muss nicht immer mit der FIA einverstanden sein - das bin ich auch nicht -, aber das ist der Preis einer unabhängigen Entscheidungsgewalt."