• 23.08.2010 08:11

  • von David Pergler

Mosley: Viele Probleme sind noch offen

Max Mosley spricht über die Probleme der heutigen Formel 1 und die weiterhin bestehende Notwendigkeit einer Budget-Begrenzung für die Teams

(Motorsport-Total.com) - Kurz bevor Max Mosley als FIA-Präsident abtrat, hat er das Formel-1-Steuer noch einmal herumgerissen und den Weg für die vielen neuen Teams geebnet, die sich nun in der "Königsklasse" tummeln. Dies geschah buchstäblich in letzter Sekunde, denn 2009 setzte sich der große Exodus der Hersteller fort und das Starterfeld hätte einige unangenehme Löcher bekommen. Und die Vorstellung, dass infolge dessen alle Teams mit drei, statt mit nur zwei Autos operieren müssten, wollte niemandem so recht gefallen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Fernando Alonso, Sebastian Vettel

Der frühere FIA-Präsident Max Mosley sieht reichlich Handlungsbedarf in der Formel 1

Doch nach wie vor sieht Mosley die Probleme noch nicht gelöst, in seinen Augen sind die Kosten noch immer viel zu hoch, um den Teams eine langfristige, finanziell gesunde Zukunft zu garantieren. Eine Budget-Obergrenze konnte Mosley nicht mehr durchsetzen und der derzeitige FIA-Präsident Jean Todt macht keine Anstalten, eine solche Regelung zu installieren. "Auch er wird - ob er will oder nicht - über derartige Restriktionen nachdenken müssen", erklärt Mosley gegenüber 'Welt online'.#w1#

"Ohne die Installation einer vernünftigen Kostenbremse wird der Grand-Prix-Sport zum Problemfall", sagt der Brite und verweist darauf, dass die Finanzierungsproblematik der Teams eines Tages auch auf Ferrari zurückfallen könnte, die größten Gegner eines Budget-Caps. "Man kann diese Schwierigkeiten nicht lösen, weil die Teams immer noch glauben, dass wenn das Geld knapp wird, ihnen schon aus irgendeiner Ecke der Welt ein Milliardär im letzten Moment zur Seite springt."

Dazu findet Mosley die technischen Regeln zu restriktiv. "Fast alle Autos sind leistungsmäßig gleich, das lähmt den technischen und sportlichen Wettbewerb und die Option, noch mehr umweltfreundliche Technologien einzuführen. Man kann statt wie die Hersteller, die immer nur an ihren Vorteil denken, die technischen Regeln so öffnen und definieren, dass am Ende nicht der Reichste, sondern der Cleverste die beste technische Lösung produziert und damit Rennen gewinnt."