Mosley: "Schumi" wie Muhammad Ali oder Pete Sampras

Max Mosley, als FIA-Präsident ein echter Formel-1-Insider, hat keine Zweifel an der Ausnahmestellung von Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Zwischen seinen beiden Titeln 1995 und 2000 hat Michael Schumacher vier Weltmeisterschaften verloren. Viele glaubten damals, der Ferrari-Superstar würde nie wieder einen Titel nach Deutschland holen, doch dann belehrte er alle Skeptiker eines Besseren: 2000 wurde er erstmals auf Ferrari Weltmeister - und bis heute ließ er sich die WM-Krone nicht mehr abnehmen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher gehört zu den ganz Großen der Sportgeschichte

Binnen weniger Jahre ist der gebürtige Kerpener damit in den Sport-Olymp aufgestiegen - einerseits in Sachen weltweiter Bewunderung und Anerkennung für seine Leistungen, andererseits auch finanziell: Gemeinsam mit Golf-Idol Tiger Woods ist Schumacher der bestverdienende Sportler der Welt. So konnte er es sich auch leisten, sagenhafte zehn Millionen Dollar, umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro, für die Tsunami-Hilfsaktionen zu spenden.#w1#

Schumacher hat in der Formel 1 nicht nur Freunde

Trotzdem gilt der 36-Jährige als Reizfigur, zumal er einige seiner Erfolge auf zweifelhafte Art und Weise errungen hat. Vielen Kritikern sind noch die berühmten Stallorder-Siege in Erinnerung, ebenso wie die legendären Kollisionen mit Damon Hill und Jacques Villeneuve bei den WM-Finali 1994 und 1997. Inzwischen freilich sollte Schumacher über jeden Zweifel erhaben sein, zumal er sich im Laufe der Zeit zu einer echten Persönlichkeit entwickelt hat.

Diese Meinung vertritt auch einer, der es wissen muss, nämlich FIA-Präsident Max Mosley: "Michael ist eines dieser sportlichen Phänomene, so wie Muhammad Ali, Sampras oder Tiger Woods zu seinen besten Zeiten. Für die Fans ist das spannend, weil man sich sagen kann, 'Ich war dabei, ich habe das gesehen'. Das hat schon einen Reiz." In der Tat ist der Erfolgsrun des siebenfachen Weltmeisters so einzigartig, dass man sich daran noch in vielen Jahren erinnern wird.


Außerdem ist Mosley der Ansicht, dass gerade die Dominanz Schumachers auch eine gewisse Faszination ausübt: "Ein Aspekt der Sache ist, dass es umso sensationeller sein wird, wenn ihn einmal jemand schlägt, was früher oder später passieren wird. Das ist genau wie mit den maskierten Ringkämpfern in Spanien: Alle haben versucht, ihnen die Maske vom Gesicht zu reißen, aber sie haben nur eins auf die Schnauze bekommen. Die Spannung ist dann immer weiter gestiegen, bis es endlich jemand geschafft hat."

Über Schumachers Motivation: "Er liebt es wirklich"

Der FIA-Präsident hat auch keine Zweifel an der Motivation des Ausnahmekönners: "Ich glaube, dass er liebt, was er macht. Er liebt es wirklich", erklärte er. "Das sieht man daran, dass er keine Möglichkeit auslässt, in ein Kart zu steigen oder gegen Solberg (Ex-Rallye-Weltmeister; Anm. d. Red.) auf einer speziellen Sonderprüfung in Norwegen anzutreten. Michael hat das Angebot angenommen und ist sofort in das Auto gestiegen."

Auch beim 'Race of Champions' in Paris war Schumacher einer der Teilnehmer, allerdings blieb ihm der Gesamtsieg verwehrt. Von den Veranstaltern war jedoch zu hören, dass er das Rennen so ernst genommen hat, dass er sich in den Tagen vor dem Event speziell darauf vorbereitet hat. Ähnliches passierte auch vor einigen Jahren, als er für einen Gaststart bei der Kart-WM in Kerpen extra ein paar Kilo abnahm und nur von einem gewissen Vitantonio Liuzzi geschlagen wurde.

Schumacher hängt permanent am Funk und macht Witze

Bemerkenswert ist laut Mosley aber auch, wie der Deutsche während der Rennen mit seinem Team am Funk kommuniziert, wozu die FIA als Sporthoheit ja Zugang hat: "Es ist unglaublich, wenn er zum Beispiel mit Vollgas am Casinoplatz (in Monaco; Anm. d. Red.) fährt und erklärt, was für eine Benzinmischung er für richtig hält. Man sieht ihn am Schwimmbad vorbeifahren und er reißt noch ein paar Witze."

"Das Team stellt die ganze Zeit irgendwelche Dinge ein, sagt Michael, was er tun muss, und er macht es, lacht dabei, reißt Witze", fuhr er fort. "Manche andere Fahrer sagen nur 'Welcher Hebel? Der graue Hebel? Was meint ihr?'." Eine besondere Fähigkeit Schumachers ist ja, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren zu können, weshalb er während des Fahrens weit aufmerksamer alles registrieren kann, was um ihn herum passiert, als viele andere Piloten.

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