• 31.05.2007 15:57

  • von Fabian Hust

Mosley: Mehr Überholmanöver für eine bessere Show

Der FIA-Präsident ist offen für alle Vorschläge, wie die Show in der Formel 1 verbessert werden kann, sieht aber Überholmanöver als Priorität Nummer 1 an

(Motorsport-Total.com) - Seit Wochen wird darüber diskutiert, wie die Formel 1 spannender gestaltet werden kann. Für viele Experten ist es unvorstellbar, dass die "Königsklasse des Motorsports" weniger aufregende Rennen bietet als beispielsweise die Nachwuchsrennserie GP2, in der munter überholt wird und es noch echte Rad-an-Rad-Kämpfe gibt, wie sie in der Formel 1 höchstens im Regen zu sehen sind.

Titel-Bild zur News: Max Mosley mit Flavio Briatore

Max Mosley mit Flavio Briatore: Offen für die Idee eines GP2-Wochenendverlaufs

Die Ideen, wie man die Formel 1 aufregender gestalten kann, sind vielfältig. Renault-Teamchef Flavio Briatore forderte jüngst die Adaptierung des Wochenend-Formats an jenes der GP2, wobei man am Sonntag zwei Rennen fahren würde - ein Haupt- und ein Sprintrennen, indem die ersten Acht des Hauptrennens in umgekehrter Reihenfolge losfahren.#w1#

Doch mit diesem Format wird dem Höhepunkt des Wochenendes - dem Rennen - etwas der Reiz genommen. Zudem ist das Tauschen der Startpositionen in der Formel 1 kein Garant für wesentlich mehr Überholmanöver, denn es liegt natürlich nicht an den Fahrern, dass diese weniger fähig oder mutig sind als in der GP2. Die Aerodynamik der Autos ist viel zu diffizil, sodass Überholmanöver kaum möglich sind.

FIA-Präsident Max Mosley hat in einem Interview mit dem Fachmagazin 'Autosprint' erklärt, dass er sich "alle Vorschläge" anhören wird, wie man die Formel 1 spannender gestalten könnte, hat aber eine Aufgabe ganz oben auf den Zettel geschrieben: "Im Moment ist das Überholen schwierig. Wir einen Weg ausarbeiten, mit dem wir es vereinfachen und sicherstellen, dass das hinterherfahrende Auto schneller ist als das vorausfahrende, so wie das gewöhnlich in den 60er-Jahren der Fall war. Dann wäre das Überholen möglich."

Die Vorschläge, das Reglement zu verändern, stößt beim Briten aber auch durchaus auf Gegenliebe: "Zwei Rennen zu haben oder die Startaufstellung im zweiten Rennen umzudrehen ist für uns in Ordnung, solange die Regeln für alle im gleichen Maß fair sind." Eine entsprechende Regeländerung könnte aber erst 2009 greifen, wenn ein neues Concorde Agreement in Kraft tritt, und müsste zudem vom Weltmotorsportrat abgesegnet werden.

"Es ist eine Marketing-Entscheidung, das Rennformat zu verändern, und Leute wie Briatore sind Experten darin", so der 67-Jährige. "Aber meine Meinung ist, dass wenn wir Autos und Strecken haben, die das Überholen verbessern, es keine Notwendigkeit mehr gibt, das Format zu ändern."