• 16.06.2009 10:25

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Mosley: Linke Tour seiner rechten Hand?

In einem Brief an FIA-Präsident Max Mosley beklagen sich die Teams der Vereinigung FOTA über das Verhalten seines Repräsentanten Alan Donnelly

(Motorsport-Total.com) - Die FIA beteuert zwar, dass man sich trotz der nach wie vor gespannten Lage in der Formel 1 in Gesprächen mit der Teamvereinigung FOTA angenähert habe, doch es kommen mehr kritische Details ans Licht. In den vergangenen Wochen hatte sich der Streit zwischen den beiden Parteien immer mehr hochgeschaukelt. Der Disput mündete vorerst in einer äußerst umstrittenen FIA-Nennliste für 2010. Bis zum kommenden Freitag sollen alle Differenzen ausgeräumt werden.

Titel-Bild zur News: Alan Donnelly FIA

Alan Donnelly soll seltsame Diksussionen mit den Teams geführt haben

Es erscheint derzeit allerdings wenig realistisch, dass entweder Max Mosley oder die FOTA-Teams von ihrer bisherigen Haltung abrücken. Ein Kompromiss ist schwierig zu finden. Angeblich hat die FIA am Rennwochenende in der Türkei ein strategisches Spiel gespielt. In einem Brief an Mosley beklagten sich die Teams über das Verhalten seines offiziellen Repräsentanten Alan Donnelly.#w1#

"Wir möchten unsere Besorgnis zum Ausdruck bringen angesichts der Tatsache, dass es einen Interessenkonflikt beim permanenten Rennkommissar der FIA gibt, der gleichzeitig in Ihrer Abwesenheit auch ihr offizieller Repräsentant an Grand-Prix-Wochenenden ist", hieß es in dem Schreiben der FOTA-Teams, das 'Motorsport-Total.com' vorliegt. Der Brief trägt die Unterschriften aller acht FOTA-Teamchefs. In der Kritik steht demnach Alan Donnelly, der als Chefsteward bei den Rennen agiert und zugleich Stellvertreter von Mosley ist.

"Es war offenkundig, dass diese Person in Gesprächen mit Teamverantwortlichen im Rahmen des Grand Prix in der Türkei versucht hat, eine Trennung der FOTA-Teams herbeizuführen, indem er die Positionen der einzelnen Teams falsch dargestellt hat", schrieb man an Mosely. Donnelly soll versucht haben, die Teams gegeneinander auszuspielen. "Diese Situation lässt bei uns Zweifel bezüglich der Trennung der Ämter der FIA aufkommen, die für eine saubere Ausübung der Motorsporthoheit unverzichtbar ist."

"Für die FIA als Aufsichtsinstanz ist es unabdingbar, dass der Chefkommissar absolut unparteiisch bleibt und wir fordern deshalb, dass die beiden Ämter in Zukunft strikt getrennt werden", schrieben die FOTA-Teams an Mosley. "Wir sind sicher, dass Sie unsere Besorgnis nachvollziehen können und entsprechend handeln werden", so der abschließende Satz.

Konkret: Die FOTA macht klar, dass Donnelly entweder als FIA-Ersatzmann von Mosley agieren soll, oder als Chefsteward an der Rennstrecke. Beides gleichzeitig geht nicht. Die Reaktion der FIA auf den Brief ließ nicht lange auf sich warten. "Wir weisen diese Vorwürfe aufs Schärfste zurück", hieß es laut 'Guardian' in der kurzen Antwort.