Teams treffen Mosley in London
Bewegung im Streit um die Budgetobergrenze: Max Mosley trifft die Teamchefs zu einem Gespräch in London zu einem Gespräch - Änderung des Beschlusses für 2010?
(Motorsport-Total.com) - In Sachen Budgetobergrenze scheint das letzte Wort doch noch nicht gesprochen zu sein: Obwohl der FIA-Weltrat die freiwillige Ausgabendeckelung mit dem umstrittenen Parallelreglement formell gesehen bereits abgesegnet hat, wird es nächste Woche zu einem Gipfeltreffen zwischen FIA-Präsident Max Mosley und allen Teamchefs kommen, wie 'auto motor und sport' berichtet.

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Max Mosley ist kompromissbereit, will aber nicht total von seiner Linie abweichen
Mosley hat zu diesem Gespräch bewusst nicht nur FOTA-Chef Luca di Montezemolo eingeladen, der bekanntermaßen der vehementeste Gegner der Budgetobergrenze ist, sondern auch Vertreter der anderen neun Rennställe. Das lässt zweierlei vermuten: erstens, dass das Reglement wegen des massiven Drucks der Teamvereinigung doch noch einmal angepasst werden könnte und zweitens, dass Mosley die Teams spalten will. Ansonsten hätte er auch nur di Montezemolo einladen können.#w1#
Klare Aussagen von Howett
Die Teamchefs schweigen sich zu diesem Thema derzeit aus - bis auf John Howett, der gestern gegenüber 'Motorsport-Total.com' sogar damit gedroht hat, mit Toyota nicht für die Weltmeisterschaft 2010 zu nennen, sollte es beim derzeitigen Stand der Dinge bleiben. Das missfiel übrigens McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der weiterhin auf Schmusekurs mit der FIA fährt und Howett für dessen deutliche Statements sanft kritisierte.
"Was die Formel 1 jetzt braucht, ist ein Klima der Zusammenarbeit", erklärte Whitmarsh und fügte an: "Wir freuen uns auf konstruktive Gespräche mit der FIA." Sein Team stehe neuen Ideen "aufgeschlossen" gegenüber, aber man müsse über die Details noch einmal diskutieren. Ähnlich hielt es heute BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, der sich vor dem Treffen mit Mosley nicht mehr neu zum Thema Budgetobergrenze äußern wollte.
Tritt Mosley noch einmal an?
Unabhängig vom Ausgang des Budgetgipfels in der kommenden Woche werden im Fahrerlager die Stimmen immer lauter, die Mosley hinter vorgehaltener Hand als untragbar bezeichnen. Dass der streitbare Brite im Herbst für eine weitere Amtsperiode als FIA-Präsident kandidieren wird, kann sich im Moment kaum jemand vorstellen. Mosley selbst hat diesbezüglich bekanntlich noch keine definitive Entscheidung getroffen, sondern möchte sich damit noch zwei Monate Zeit lassen.
Interessant an der Budgetobergrenze von umgerechnet 45 Millionen Euro ist übrigens, dass die FIA Marketingausgaben dezidiert ausgeklammert hat. Das dürfte ein Wunsch von Bernie Ecclestone gewesen sein, denn der Formel-1-Promoter fürchtet um die Einnahmen seines Paddock-Clubs, der vor allem von Herstellern und Sponsoren lebt, die ihre Gäste zu den Rennen einladen und dort für teures Geld bewirten lassen...

