Mosley geht mit den Teamchefs hart ins Gericht

FIA-Präsident Max Mosley glaubt weiterhin nicht an eine 'GPWC'-Serie und kritisiert die Teamchefs für ihr derzeit "kindisches" Verhalten

(Motorsport-Total.com) - Als Ferrari gemeinsam mit der FIA und Bernie Ecclestones 'Formula One Management' ein neues Concorde Agreement unterschrieben hat, glaubten viele an ein Ende der Machtspiele in der Formel 1. Ein Boykott der restlichen Teams leitete den Verhandlungspoker jedoch trotz allem in die nächste Runde. Damit ist FIA-Präsident Max Mosley überhaupt nicht einverstanden.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Ist nicht begeistert darüber, wie sich die Teamchefs verhalten: Max Mosley

Der Brite ärgert sich vor allem darüber, dass alle Teams mit Ausnahme von Ferrari kürzlich ein Meeting in London boykottiert haben, bei dem er eigentlich konstruktiv über die Zukunft der Formel 1 diskutieren wollte. Stattdessen haben die 'GPWC'-Hersteller gemeinsam mit Honda und Toyota ein neues Dokument ausgearbeitet, welches sie als unverhandelbare Basis für alle weiteren Diskussionen in den Raum stellten. Die FIA beißt damit mit ihren Annäherungsversuchen auf Granit.#w1#

"Der Boykott der anderen Teamchefs war dumm und ein bisschen kindisch", wird Mosley von 'auto motor und sport' zitiert. "Wir werden Ende 2005 das Reglement bis 2008 festlegen. Wer jetzt fern bleibt, hat keinen Einfluss. Der darf sich hinterher nicht beschweren, dass er nicht gefragt wurde." Sprich: Sollte die Blockade der restlichen neun Teams noch länger dauern, kann Ferrari das Reglement nach den eigenen Wünschen beeinflussen. Ob dies für die Königsklasse förderlich ist, sei dahingestellt.

Der Rest des Feldes reagiert darauf mit Anschuldigungen, wonach die FIA mit Ferrari enger zusammenarbeitet als mit anderen Teams, was Minardi-Teamchef Paul Stoddart sogar einen mehr als 40-seitigen Brief an Mosley wert war. Mosley hat diesen freilich in einem schriftlichen Gegenstatement rasch entkräftet und will sich diese Behauptungen nicht gefallen lassen: "Ich kann genauso viele Dinge aufzählen, wo wir zum Nachteil von Ferrari entschieden haben."

Das 'GPWC'-Dokument über die Zukunft des Grand-Prix-Sports sieht er ebenfalls mit gemischten Gefühlen: "Ich stimme jedem Punkt zu. Sie vergessen aber, Details zu nennen, wie sie sparen wollen. Ihre Agenda liest sich wie ein Parteiprogramm - Reichtum für alle und immer schönes Wetter", kritisierte Mosley, der sich übrigens weiterhin sicher ist, dass es 2008 nur eine Grand-Prix-Serie, nämlich die Formel 1, geben wird.