• 18.07.2001 22:37

  • von Fabian Hust

Monza-Testfahrten: BMW-Williams am schnellsten

Die BMW-Williams waren am Mittwoch in Monza am schnellsten - David Coulthard musste Test absagen

(Motorsport-Total.com) - Nach Michael Schumachers Unfall und der Testabsage muss nun auch David Coulthard bis auf weiteres auf Versuche verzichten. Der Schotte meldete sich mit einer Lebensmittelvergiftung krank und überließ das Cockpit Testfahrer Alexander Wurz, der unlängst erst selbst einen Test wegen einer Lebensmittelvergiftung absagen musste. Könnte Michael Schumacher in dieser Woche durchaus noch einmal testen, wird der Schotte in dieser Woche mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit angesichts seiner unangenehmen Erkrankung komplett ausfallen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

In den letzten zwei Teststunden mussten Regenreifen montiert werden

Bei milden Lufttemperaturen von 23 Grad und Asphalttemperaturen von 28 Grad wurden die schnellsten Zeiten am Morgen auf dem 5,793 Kilometer langen Highspeed-Kurs gefahren, denn am Nachmittag setzte um 16 Uhr Regen ein, der es den Teams dann aber erlaubte, auf ein Regen-Set-Up umzurüsten, da die Wetterlage stabil blieb. Bis dahin war es Ralf Schumacher, der mit 1:24.000 Minuten die Tagesbestzeit fuhr, Teamkollege Juan-Pablo Montoya kam nach 35 Runden und rund 0.5 Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz. Erneut verabschiedete sich im Heck von Ralf Schumacher ein BMW-Zehnzylinder.

Mit fast einer Sekunde Rückstand kam McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz auf den dritten Platz. Rang 4 belegte Jarno Trulli, der im Jordan-Honda einen üblen Schreckmoment erlebte, als er beim Einfahren in die 'Ascari'-Schikane seinen Heckflügel verlor, ins Kiesbett rutschte, das Auto aber am Einschlag hindern konnte und zurück an die Box fahren konnte. Testfahrer Ricardo Zonta wurde nach 68 Runden mit 1:26.089 Minuten als Achter gewertet.

Die fünftbeste Zeit fuhr nach 68 Runden Pedro de la Rosa. Der Spanier hatte wie sein Jaguar-Teamkollege rund 1.4 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Olivier Panis im BAR-Honda fehlten nach 47 Runden 1.8 Sekunden auf Schumacher. Der Franzose kämpfte den Tag über mit Getriebe- und Motorproblemen.

Giancarlo Fisichella und Jenson Button, die zum ersten Mal bei einem Test beide mit einem B201 fahren, lagen als Neunter und Zehnter dicht zusammen. Fisichella drehte 52 Runden und hatte 2.3 Sekunden Rückstand, Button fuhr 35 Runden und war rund 0.3 Sekunden langsamer.

Mit 3.3 Sekunden Rückstand kam Rubens Barrichello im Ferrari deutlich abgeschlagen auf den elften Platz. Der Brasilianer fuhr allerdings auch nur 14 Runden, nachdem er erst um 14:30 Uhr die Arbeit aufnahm und nachher vom Regen behindert wurde: "Ich bin hier in Monza früher als geplant, um das geplante Programm durchzuziehen. Lasst uns hoffen, dass Michael in Ordnung ist und dass er sich vor Hockenheim gut erholt, wo wir alle hoffen, dass er wieder gut in Form ist."

Nach seinem ersten Test in Mugello vor zwei Wochen drehte sich bei Minardi erneut alles um den Auftritt von Alex Yoong. Heute war der Malaie mit 7.6 Sekunden Rückstand Langsamster. Teamkollege Fernando Alonso drehte 44 Runden, war allerdings auch nur 0.6 Sekunden schneller als Yoong.

Für das Minardi-Team ist es der erste Test in Monza in diesem Jahr und man hat neben einem neuen Titan-Getriebe auch zwei Chassis vor Ort - für das kleine Team sehr ungewöhnlich. Doch nur nur ein Chassis enthält die neuen Komponenten wie eine überarbeitete Aufhängungsgeometrie. Es ist klar, dass Alonso das verbesserte Auto fährt, wohingegen Yoong das "alte" Chassis einsetzt, um sich an das Auto zu gewöhnen.

Das neue Getriebe, das man schon in Hockenheim einsetzen möchte, sorgte nach vier Runden bei Alonso für Probleme, das Team nahm das Teil auseinander und überprüfte es, es wurde aber nicht mehr eingesetzt, weil zu diesem Zeitpunkt bereits Regen eingesetzt hatte.

Yoong drehte insgesamt 49 Runden und war ständig mit viel Benzin an Bord unterwegs. Beim Experimentieren mit dem automatischen Runterschalten des Getriebes kam es zu einem harmlosen Dreher: "Der Plan dieses Tests ist es, dort weiterzumachen, wo wir in Mugello aufgehört haben", so Yoong. "Ich war zuvor noch nie auf dieser Strecke gewesen, ich musste mich also zunächst an sie gewöhnen. Was einem hier sofort auffällt, ist die Tatsache, dass es eine schnelle Strecke ist und man das Auto mit wenig Abtrieb fährt, es uneben und schmaler als erwartet ist - es sieht im Fernsehen deutlich breiter aus. Wir haben uns darauf konzentriert, lieber viele Runden zu fahren anstatt auf die Zeiten zu schauen, aber sie sanken mit jedem Versuch. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir Fortschritte machen und ich freue mich schon auf morgen."

Teamchef Paul Stoddart zeigte sich zufrieden: "Heute haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal mit zwei Chassis getestet und auch wenn das Wetter uns zum frühen Beenden des Tests zwang, so dass wir nicht durch das komplette geplante technische Programm für heute kamen, konnten wir viel Arbeit erledigen. Auch Fernando konnte wegen des Problems an seinem Auto nicht durch das komplette Programm kommen, darum geht es beim Testen - Probleme lokalisieren und sie vor einem Rennwochenende aus der Welt schaffen. Alex befindet sich in der Lernkurve auf dem Weg nach oben und er tut das, was man von ihm verlangt."

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