Montreal: Überschatten Proteste Formel-1-Rennen?

Nach Bahrain drohen nun in Montreal Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei die Formel 1 zu überschatten - Wird die U-Bahn Ziel eines Anschlags?

(Motorsport-Total.com) - Die Stadt Montreal, wo in nicht einmal drei Wochen der Grand Prix von Kanada stattfinden soll, wird seit einiger Zeit von blutigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei erschüttert. Die Situation ist zwar nicht mit den Ereignissen in Bahrain vor einigen Wochen vergleichbar - dennoch wurden am Wochenende 20 Menschen, darunter elf Polizisten, verletzt. Zum 27. Mal in Folge war es in der Nacht zu Unruhen gekommen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Die Formel-1-Fans fahren mit der U-Bahn auf die Ile de Notre Dame

Auslöser für die Zusammenstöße sind die geplanten Erhöhungen der Studiengebühren um 70 Prozent in den kommenden fünf Jahren. Zudem wurde am Freitag im Parlament ein Gesetz beschlossen, das Demonstranten zwingt, Protestkundgebungen acht Stunden im Vorhinein bei der Polizei anzumelden. Von der Anwaltskammer wird dieses Gesetz, das noch vom Vizegouverneur unterschrieben werden muss, als verfassungswidrig und Eingriff in die grundlegenden Bürgerrechte bezeichnet.

Die Kollegen von 'Pitpass' zitieren eine nicht namentlich genannte Quelle, die nicht ausschließt, dass sich die angespannte Lage auch auf das Formel-1-Rennen auswirken könnte. Es wurden angeblich "Molotow-Cocktails geworfen, und Rauchbomben gingen in der U-Bahn hoch. Niemand wurde verletzt, aber das Transport-System wurde stundenlang lahmgelegt. Beim Grand-Prix-Wochenende passieren fast alle Fans jeden Tag die nahe U-Bahn-Station. Die gleiche Aktion könnte mühelos wiederholt werden. Das Rennwochenende ist nur noch drei Wochen entfernt und die Lage ist düsterer als je zuvor."

Die Quelle befürchtet, dass die Demonstranten die Aufmerksamkeit am Formel-1-Wochenende auf sich ziehen wollen und die Situation ausnutzen werden: "Alle hatten Angst, dass ihn Bahrain etwas schiefgehen würde, aber die Lage in Montreal wird nicht annähernd so ernst genommen. Ich schätze, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass am Grand-Prix-Wochenende etwas passiert."