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Montoya: "Wir hatten das schnellste Auto"
Juan-Pablo Montoya über seinen verpatzten Start, das Rennen, das spannende Saisonfinale und die Chancen auf den Titel
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Juan-Pablo, am Start hast du einen Platz an Michael Schumacher verloren. Was ist passiert?"
Juan-Pablo Montoya: "Ich lag auf Platz acht, als wir in die erste Kurve einbogen. Ich habe den Knopf (der Startautomatik; Anm. d. Red.) losgelassen, und plötzlich ist jeder an uns vorbei gezogen, als ob wir gar nicht beschleunigen würden. Das Überholen war extrem schwierig, also wartete ich auf die Boxenstopps. Die Jungs sind dann an die Boxen gefahren, ich hatte freie Fahrt und habe Gas gegeben. Wir hatten wahrscheinlich wieder das schnellste Auto ? ich bin die schnellste Runde des Rennens gefahren. Ansonsten lief alles gut. Zehn Runden vor Schluss habe ich einen Fehler gemacht, ich habe mich gedreht. Ich habe mich einfach zu stark zurückgenommen, habe kurz gelupft und schon ist das Heck ausgebrochen."

© xpb.cc
Juan-Pablo Montoya glaubt an den eigenen Titelgewinn
Frage: "Was ging dir beim Dreher durch den Kopf?"
Montoya: "Ich habe in die Kurve eingelenkt und schon überholte mich das Heck. Ich habe sofort Vollgas gegeben, damit ich mich nicht in den Kies drehe. Dann habe ich den ersten Gang eingelegt und bin weitergefahren."
Frage: "Du hast bereits vor dem Rennen gesagt, dass du an die Punkte und die Meisterschaft denkst. Nun liegst nur einen Punkt hinter Michael, wie gehst du den Rest der Saison an?"
Montoya: "Nun, man muss angreifen. Michael war im Rennen ziemlich aggressiv. In der ersten Runde war ich in der zweiten Kurve auf der Außenseite neben ihm, er warf sein Auto förmlich auf meine Seite hinüber. Ich war etwas schockiert, aber wenn er so Rennen fährt, dann fährt er eben so Rennen. Aber im Moment hilft ihm das auch nicht viel. Er hätte heute Punkte gebraucht, einen hat er geholt."
Alles war eine Frage der Strategie
Frage: "Aber die Situation in der Meisterschaft ist ziemlich aufregend."
Montoya: "Vor dem Rennen habe ich gescherzt, dass ich vielleicht einen oder zwei Plätze bei einem schlechten Start verlieren würde, aber nach der ersten Kurve war ich dann Neunter. Ich konnte es nicht glauben. Jeder hat mich ausbeschleunigt. Danach war ich schnell unterwegs, bin die schnellste Rennrunde gefahren. Ich bin in zwei Sektoren die schnellste Zeit gefahren, Ralf dann im verbleibenden Abschnitt, also hatten wir wohl auch heute das schnellste Auto. Aber wenn du Achter bist, und ein anderer hat eine freie Strecke vor sich, dann kannst du nichts machen."
Frage: "Wir nah kam dir Ralf nach dem Dreher?"
Montoya: "Er kam schon recht nah. Ich fragte das Team, ob wir gegeneinander fahren und sie sagten 'Ja', Ralf möchte dich überholen. Ich habe dann einfach etwas schneller gemacht und mich wieder ein bisschen abgesetzt. Ich war immer etwas schneller als er, und ich war um Meilen schneller als Jarno."
Frage: "Du hast in Hockenheim dominiert, Fernando heute hier. Kannst du dir das erklären?"
Montoya: "Ich weiß nicht, ob wir sie hätten besiegen können, wenn wir einen guten Start gehabt hätten, aber wir hätten ihnen sicher eine schwere Zeit bereitet. Das Überholen ist sehr schwierig, es hing damit alles von der Strategie ab. Aber nach der ersten Kurve war ich nur Achter und Ralf war ganz hinten."
Frage: "Warum war dein Start so schlecht? Lag es an der schmutzigen Streckenseite?"
Montoya: "Ich denke schon. Die Jungs auf der rechten Seite sind alle langsamer gestartet, als die auf der linken. Ich habe das auch Charlie (Whiting) erklärte, dass wir im letzten Jahr ein Warm Up hatten, bei dem die Fahrer ihren eigenen Startplatz sauber fahren konnten. In diesem Jahr weißt du nicht, von wo aus du starten wirst, bis das Qualifying zu Ende ist. Dann bist du erst wieder zum Start des Rennens auf der Piste. Ich habe Charlie prophezeit, dass die Leute auf der rechten Seite einige Plätze verlieren werden, und ich denke, dass da einiges geändert werden sollte, weil so ist es einfach entsetzlich."
Montoya sieht gute Chancen auf den Titel
Frage: "Wie wird sich euer Auto in den verbleibenden drei Rennen schlagen?"
Montoya: "In den letzten beiden Jahren waren wir in Monza immer stark. Für uns kann das ein guter Kurs sein, aber auch für Ferrari. In Indy können wir sie wirklich schlagen. In Japan waren sie in den letzten Jahren immer stark, aber wir sind auf dieser Art von Strecken auch schnell. Es wird ein enges Rennen werden."
Frage: "Die Organisatoren in Ungarn haben viel Geld für den Streckenumbau ausgeben. Hat es sich gelohnt?"
Montoya: "Ich fand die Strecke ein wenig besser, immerhin habe ich ein paar Punkte geholt."
Frage: "Wäre es besonders schön, wenn du Michael in Monza die WM-Führung abknöpfen könntest?"
Montoya: "Mir ist es egal wann das passiert, wir müssen einfach dafür arbeiten. Wir liegen nur einen Punkt zurück, wenn wir im nächsten Rennen vor ihm liegen, dann führen wir in der Meisterschaft, aber wir müssen auch beachten, wo dann Kimi ist. Es wird ein aufregender Saisonabschluss werden."

