• 09.05.2014 19:33

  • von Dennis Hamann

Montoya: "US-Grand Prix 2005 hätte nicht sein müssen"

Juan Pablo Montoya ist sicher: der US-Grand-Prix 2005 wäre keine Farce geworden, wenn die Formel 1 auf den Kurs ausgewichen wäre, auf dem die IndyCar-Serie fährt

(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Grand Prix der USA 2005 hat Geschichte geschrieben - allerdings keine positive. Das Renn-Wochenende endete im Chaos, nachdem Reifenhersteller Michelin festgestellt hatte, dass ihre Reifen über die Renndistanz nicht für die Fliehkräfte in der Steilkurve des Speedways ausgelegt waren. Nach der Einführungsrunde blieben damals nur noch die sechs mit Bridgestone-Reifen ausgerüsteten Autos von Ferrari, Jordan und Minardi auf der Strecke. Die 14 mit Michelin bereiften Fahrzeuge fuhren alle zurück an die Box.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Montoya musste 2005 unfreiwillig nach dem Start des US-Grand Prix an die Box Zoom

Auch Juan Pablo Montoya war unter den betroffenen Michelin-Fahrern und gezwungen das Rennen aufzugeben. Die restlichen sechs Autos fuhren dann den Sieg unter sich aus. Die inzwischen geänderte Streckenführung kommt ohne Steilkurve aus. Montoya ist laut 'Autosport' deswegen überzeugt, dass diese 'neue' Strecke auch damals für ein gutes Rennen gesorgt hätte. "Ich denke, die Formel 1 würde sich hier wohl fühlen. Die Verantwortlichen haben bei der neuen Strecke wirklich einen guten Job gemacht. Die Geraden sind wirklich lang und die Steilkurve wurde aussortiert", so Montoya.

"Man kann hier immer noch an Leuten vorbei ziehen, die ganzen engen Haarnadeln sind weg. Es ist also ein guter Kompromiss", so der Kolumbianer weiter. "Die erste und zweite Kurve sind sehr ähnlich zu denen in der Formel 1. Die Gegengerade ist aber länger. Die Linkskurve am Ende der Geraden ist genauso langsam wie damals, aber dann kommen ein paar S-Kurven die ein bisschen eigenartig sind", erklärt Montoya.

Der 38-Jährige sagt, dass er immer noch verwundert ist, dass die Bemühungen von Michelin vor neun Jahren, zusammen mit der FIA einen Kompromiss zu finden, um doch noch ein Rennen stattfinden zu lassen, abgelehnt wurden. "Es war verrückt. Wir sagten der FIA damals, dass sie einfach eine Schikane einbauen sollen, und wir hätten starten können. Auch wenn wir keinen einzigen Punkt geholt hätten."


Großer Preis der USA

"Wir wollten nur eine Show für die Fans liefern. Aber sie sagten nur: 'Ihr habt den falschen Reifen gebracht, das ist euer Fehler'. Sie hatten einfach eine andere Betrachtungsweise", so Montoya. Nach dem Debakel fuhr die Formel 1 noch drei weitere Jahre auf dem Kurs mit der Steilkurve, bevor der US-Grand-Prix eine Pause von ebenfalls drei Jahren einlegte, um dann 2012 auf dem 'Circuit of the Americans' in Austin sein Comeback zu feiern.