Montoya mit Williams-Performance nicht zufrieden

Juan-Pablo Montoya führt die schlechten Resultate von BMW-Williams auf das Team zurück, nicht auf seine Leistungen

(Motorsport-Total.com) - Ungewohnt deutliche Worte hat Juan-Pablo Montoya im Rahmen einer erfrischenden Pressekonferenz im Londoner Spielwarenladen Hamley's, einem Sponsor von BMW-Williams, für sein Team gefunden. Der Kolumbianer ist überzeugt davon, dass die schlechten Resultate nicht auf seine eigene Performance zurückzuführen sind, sondern sieht die Ursache dafür im Fahrzeug begründet.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Ist von der Williams-Performance dieses Jahr nicht angetan: Montoya

"Williams hat es dieses Jahr nicht hinbekommen, ich hätte mir viel mehr erwartet", gab er zu Protokoll. "Es dauert immer zu lange, bis wir konkurrenzfähig sind, und das weiß das Team. Dieses Jahr sind sie vom Titel weiter entfernt als letztes Jahr. Frank ist beunruhigt, weil es für ihn die längste Periode ohne WM-Titel ist - acht Jahre -, aber er reißt sich den Arsch auf, um das zu ändern. Das tun alle. Es ist ein wirklich schlechtes Jahr und darüber sind sich alle im Klaren."#w1#

Vor Saisonbeginn hat man bei BMW-Williams angekündigt, dass alles andere als der Titel eine Enttäuschung sei, doch der WM-Zug ist inzwischen längst in Richtung Ferrari abgefahren und selbst BAR-Honda und Renault haben das anglo-deutsche Team überholt. Der letzte Fahrertitel wurde 1997 durch Jacques Villeneuve errungen, damals noch mit Motorenpartner Renault. Seither ist man nicht mehr über einzelne Rennsiege hinausgekommen.

Die Fahrer - und speziell ihn selbst - könne man dafür aber nicht verantwortlich machen, sagte Montoya: "Meiner Meinung nach habe ich wirklich gute Arbeit geleistet. Frank Williams sieht das auch so. Er ist für mich der wichtigste Anhaltspunkt, denn was die Anderen sagen, kümmert mich meistens nicht. Wenn sie einen Kommentar haben, höre ich mir den an, aber dann entscheide ich, ob ich ihn akzeptiere oder nicht. Auf Frank höre ich und er äußert sich immer sehr positiv."

Der 28-Jährige gilt ja als einer der intern beliebtesten Piloten in der langen Williams-Geschichte, fühlt sich im Team prinzipiell auch sehr wohl, unterschrieb aber für 2005 bei McLaren-Mercedes, nachdem er sich beim Grand Prix von Frankreich 2003 in Sachen Boxenstrategie benachteiligt gefühlt hat. Quasi aus dem Bauch heraus entschied sich der temperamentvolle Südamerikaner für einen Wechsel - und als Ron Dennis sein finanzielles Füllhorn in Aussicht stellte, war eine Entscheidung schnell gefallen...