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Montoya: Indy ist eine Art Heimrennen für mich
Vor dem Rennen in Indianapolis geben sich die Titelfavoriten Montoya und Schumacher zuversichtlich und selbstbewust
(Motorsport-Total.com/sid) - Mit neuer Motivation nach dem Triumph von Monza und neuer Kraft nach ein paar Tagen Urlaub in Amerika will Michael Schumacher im heißesten WM-Duell seit Jahren in Indianapolis dem historischen sechsten Titel einen entscheidenden Schritt näher kommen.

© xpb.cc
Montoya freut sich auf Indy: "Die Atmosphäre ist einfach großartig"
Ein Sieg beim Großen Preis der USA am Sonntag (20.00 Uhr MESZ/live bei Premiere und RTL) könnte im günstigsten Fall den Zweikampf mit BMW-Williams-Pilot Juan Montoya beenden - wenn der Kolumbianer bestenfalls Sechster und McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen maximal Dritter wird.
"Keine Frage, das Rennen in Indianapolis wird mit Sicherheit extra-spannend. Die WM-Saison befindet sich in ihrer entscheidenden Phase, der Große Preis der USA kann eine vorentscheidende Rolle spielen, daher ist die Vorfreude auf dieses Rennen besonders groß", sagt Schumacher vor dem 15. von 16 WM-Läufen, in den er mit drei
Punkten Vorsprung vor Montoya geht (82:79). Räikkönen (75) muss schon auf Ausrutscher der Rivalen hoffen, wenn er in den Kampf um die Fahrerkrone eingreifen will.
Michael Schumacher durch Monza gestärkt
Nach dem grandiosen Comeback beim Ferrari-Heimspiel in Monza und erfolgreichen Tests im spanischen Jerez ist der Titelverteidiger mit viel Selbstvertrauen im Gepäck am Freitag vergangener Woche mit Ehefrau Corinna nach Amerika geflogen, um sich in Ruhe auf das Rennen vorzubereiten. "Wir genießen die Zeit hier immer sehr. Außerdem lieben wir die Natur, und da gibt es in den USA nun mal viel zu sehen", meint Schumacher.
In Indy, wo er 2000 gewann und in den bisherigen drei Rennen immer auf der Pole Position stand, will sich der Weltmeister durch die Erinnerungen an Monza inspirieren lassen. "Sich von hinten durchzuwursteln und noch ein paar Punkte zu holen, ist keine große Kunst. Eine Situation wie in Monza hingegen schon", sagte "Schumi"
der Süddeutschen Zeitung: "Von vielen abgeschrieben und von allen beäugt ein so tolles Wochenende hinzulegen, das ist schon ein anderes Kaliber."
Montoya vertraut auf die Unterstützung seiner Fans
Dagegen geht der 34-Jährige nicht davon aus, dass seine große Erfahrung in engen WM-Kämpfen ein Vorteil gegenüber Montoya und Räikkönen sein könnte. "Die beiden haben schon viel Routine und das Zeug, die WM zu gewinnen. Ausschlaggebend wird nur sein, wer seine Möglichkeiten am besten nutzt", sagt Schumacher: "Der Wettbewerb ist so eng, da kann es von der Tagesform abhängen, wer am Ende vorne steht."
Vor allem Montoya fühlt sich im "Nudeltopf" sehr wohl. Im berühmten Oval gewann er 2000 gleich bei seinem ersten Start die legendären 500 Meilen von Indianapolis. "Indy weckt sehr gute Erinnerungen in mir. Die Atmosphäre mit der Musik und den gewaltigen Tribünen, voll mit Fahnen schwenkenden Menschen ist einfach großartig", sagt Montoya: "Ich bin sicher, es werden wieder viele Kolumbianer anreisen, um mich anzufeuern. Indy ist eine Art Heimrennen für mich."
Ralf Schumacher: Juan hat sich diese Position erarbeitet
Der Südamerikaner vertraut auf die Power (rund 920 PS) seines BMW-Motors, der für die längste Vollgaspassage der Formel 1 - rund 20 Sekunden - eine Extra-Kraftkur verpasst bekam. "Wir werden die letzten Reserven locker machen", sagt BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen.
Das Zünglein an der Waage im Duell zwischen Michael Schumacher und Montoya könnte Ralf Schumacher sein. "Das beste ist, wenn ich mich mit der Beobachterrolle begnüge", sagt der Kerpener, der damit aber nicht meint, dass er nach seiner Gehirnerschütterung wie in Monza auf den Start verzichtet. "Schumi II" will "zu 100 Prozent"
starten: "Nochmal möchte ich das nicht mitmachen: Zu wissen, da läuft ein Rennen, und du kannst nicht mitfahren."
Dennoch fühlt sich Ralf Schumacher in einer Zwickmühle. "Einerseits drücke ich natürlich meinem Bruder die Daumen, andererseits bin ich Profi genug, an BMW-Williams und meinen Teamkollegen Montoya zu denken. Juan hat sich diese Position erarbeitet. Ich gönne es ihm schon" sagt Ralf Schumacher.

