• 30.04.2005 10:38

  • von Marco Helgert

Montoya: Ich sollte wieder fit sein

Nur wenige Tage vor dem Trainingsbeginn beim Spanien-Grand-Prix steht hinter dem Comeback des Kolumbianers noch ein Fragezeichen

(Motorsport-Total.com) - Juan-Pablo Montoya lässt nichts unversucht, damit er am kommenden Wochenende auf dem 'Circuit de Catalunya' wieder in seinem "Silberpfeil" sitzen kann. Sicher ist dies jedoch noch nicht. Eine Untersuchung vor wenigen Tagen war wenig verheißungsvoll, denn die durch das Ruhigstellen der verletzten Schulter verlorene Muskelmasse ist noch nicht wieder aufgebaut.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya arbeitet intensiv an seinem Renncomeback

Nun arbeitet der Kolumbianer gegen die Zeit, denn eine Entscheidung, wer den Spanien-Grand-Prix neben Kimi Räikkönen für das McLaren-Mercedes-Team bestreitet, soll in der nächsten Woche fallen. "Ich muss noch etwas warten, ehe eine Entscheidung getroffen werden kann", wird er von 'Autosport-Atlas' zitiert. "Im Moment sieht es ganz gut aus, dass ich in Barcelona dabei bin."#w1#

Ganz so positiv ist die Situation aber nicht. "Ich werde einige Tage in der Fabrik verbringen und dort etwas arbeiten, um zu sehen, ob ich bequem in das Auto passe, um im Rennen zu fahren", so Montoya. "Momentan sieht der Plan so aus, dass ich in Barcelona im Auto sitze, das ist die Idee. Eigentlich sollte das schon beim vergangenen Rennen der Fall sein, aber die Heilung war nicht gut genug."

Montoya hofft auf ein Comeback in Barcelona

Und genau dieses Fragezeichen schwebt auch jetzt über einem Einsatz des Kolumbianers. Der Haarriss ist ausgeheilt, "aber natürlich haben einige Muskeln abgebaut und wir arbeiten jeden Tag, damit ich fit genug bin, um das Auto in Barcelona zu fahren. Ich denke, bis es in Barcelona losgeht, sollte es wieder in Ordnung sein."

Festlegen lassen wollte er sich allerdings nicht, zumindest in der momentanen Situation wäre an einen Einsatz nicht zu denken. Alles hängt demnach von den Entwicklungen der nächsten Tage ab. Eine Notlösung könnte auch so aussehen, dass Montoya am Freitag auf jeden Fall im Auto sitzt. Sollte die Fitness aber noch nicht genug sein, so würde er ab Samstag sein Cockpit für einen der Ersatzfahrer räumen.

Dabei stellt sich die Frage, wer Montoya beim dritten ausgelassenen Rennen in Folge ersetzen soll. "Wahrscheinlich würde Alex Wurz das Auto fahren, aber ich weiß es nicht. Es ist eine Entscheidung des Teams", so Montoya. Pedro de la Rosa, der in Bahrain für den verletzen Kolumbianer einsprang, kündigte bereits an, um einen weiteren Einsatz kämpfen zu wollen. "Wenn er nicht fahren kann, dann wird es schwer, mich vom Auto fernzuhalten", zitierte ihn die 'Marca'.

Auf eine Genesung von Montoya kann und möchte das Team aber nicht setzen, aber die Stellung des Kolumbianers innerhalb des Rennstalls ist nicht gefährdet, wie Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug der 'Bild'-Zeitung erklärte: "Montoya ist für uns kein Millionen-Flop. Juan fährt aber nur, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Spätestens in Monaco ist es hoffentlich soweit."

Surer: "Das sah mir zu leicht aus"

Die Entscheidung dürfte dem Team nicht sonderlich leicht fallen, zumal beide Testfahrer bei ihren Einsätzen gute Noten der Beobachter bekamen. "Wurz hat einen tadellosen Job abgeliefert", bestätigte auch 'F1Total.com'-Experte Marc Surer. Dagegen ist die Form des McLaren-Mercedes-Teams für den Schweizer nur schwer einschätzbar.

In Imola stellte Räikkönen seinen MP4-20-Boliden auf die Pole Position, doch Surer ist sich nicht sicher, ob diese Leistung nicht mit weniger Benzin erkauft wurde. "Ich bin mir nicht sicher, wie viel Benzin Kimi im Tank hatte. Er fuhr am Sonntagmorgen plötzlich um sechs Zehntel schneller als alle anderen mit vollen Tanks. Das macht mich ein bisschen stutzig", erklärte er.

"Sonst war niemand so schnell wie er mit vollem Tank - und das ist schon ein bisschen komisch", fuhr Surer fort. "Ich möchte erst einmal den Beweis sehen, dass sie so schnell sind. Ich hoffe natürlich, dass Kimi da vorne mitmischen kann, damit es ein Dreierpaket gibt, aber dass er so plötzlich aus dem Nichts gekommen ist, das sah mir zu leicht aus - im wahrsten Sinn des Wortes."