Montoya feiert ersten Saisonsieg mit der Familie
Der Kolumbianer feiert seinen ersten Sieg als "Silberpfeil"-Pilot und Familienvater - Norbert Haug: "Knoten endlich geplatzt"
(Motorsport-Total.com/sid) - Erst umarmte Juan-Pablo Montoya seine Ehefrau Connie, dann gab er seinem drei Monate alten Sprössling Sebastian einen sanften Kuss auf die Stirn: Nach dem ersten Sieg für seinen Arbeitgeber McLaren-Mercedes beim Großen Preis von England war der Formel-1-Pilot endlich mal wieder rundum zufrieden.

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Auch Sebastian Montoya soll einen Blick auf der Siegerpodest erhaschen
"Ich bin sehr glücklich, dass ich endlich wieder ganz oben auf dem Podium stehen konnte", sagte der Kolumbianer, der drei Tage nach den Terror-Anschlägen in London allerdings auf die traditionelle Sektdusche verzichtete. Nach der Siegerehrung pustete er erstmal tief durch: "Es war ein spannendes Duell und hartes Stück Arbeit gegen Fernando Alonso. Ich danke unserem Team. Alle haben einen tollen Job gemacht."#w1#
Mercedes-Sportchef Norbert Haug gab das Lob prompt zurück. "Juan ist ein Super-Rennen gefahren. Endlich ist bei ihm der Knoten geplatzt. Jetzt freuen wir uns auf Hockenheim in zwei Wochen. Das wird spitze", sagte Haug in Silverstone.
Für Montoya hat die Leidenszeit bei den "Silberpfeilen" endlich ein Ende. Nach seinem Wechsel vom BMW WilliamsF1 Team war der 29-Jährige zunächst nicht in die Gänge gekommen. Zu allem Überfluss verletzte er sich vor dem dritten WM-Lauf in Bahrain bei einem Tennis-Unfall und musste anschließend zwei Rennen pausieren. Deshalb war der Triumph in Silverstone auch Balsam für die Seele. "Ich hatte zu Beginn der Saison keine leichte Zeit, doch das soll jetzt der Vergangenheit angehören", meinte Montoya.
In Silverstone gab Montoya von Beginn an Gas. Beim Start setzte er sich von Position drei vor Renault-Pilot Alonso aus Spanien in Führung und gab diese nicht mehr ab. "Wichtig war der gute Start, und dass ich nach dem ersten Boxen-Stopp wieder knapp vor Alonso auf die Strecke gekommen bin", erklärte Montoya, der zuvor im Schatten von Teamkollege Kimi Räikkönen gestanden hatte. Diesmal profitierte Montoya aber auch vom Pech des Finnen, der nach einem erneuten Motorschaden im Training von Startplatz zwölf auf Rang drei fuhr.
Für Montoya soll der fünfte Grand-Prix-Sieg der Startschuss zu einer besseren zweiten WM-Hälfte sein. "In der Gesamtwertung habe ich natürlich keine Chance mehr", weiß Montoya, gibt sich aber trotzdem kämpferisch: "Ich will zeigen, was ich drauf habe."

