Montoya: "Besser als der zweite Platz"
BMW-Williams-Pilot Juan-Pablo Montoya über das Qualifying und die Strecke in Bahrain und die Aussichten für das Rennen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie verlief dein Qualifying?"
Juan-Pablo Montoya: "Die ersten beiden Sektoren waren gut, die ganze Runde an sich auch, bis ich zur letzten Kurve kam. Ich hatte etwas zu viel Untersteuern als ich hineinfuhr und musste mit dem Gas arbeiten, da verlor ich dann die ganze Zeit. Ich habe im letzten Sektor vier Zehntel auf Ralf (Schumacher) verloren, aber zum Glück genug Zeit in den in den ersten beiden Sektoren gutgemacht, um Dritter zu sein."

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Juan-Pablo Montoya vertraut auf die Startqualitäten des Williams-BMW FW26
Frage: "Habt ihr euch bei Williams mehr erwartet? Bist du enttäuscht über den dritten Rang?"
Montoya: "Es ist besser als der zweite Platz, denke ich. Wenn man sich den letzten Sektor von Michael (Schumacher) ansieht, und das, was wir im ersten Sektor getan haben, dann kann man schwer Zeit aufholen. Die ersten beiden Sektoren waren sehr gut, die Zeit verlor ich in der letzten Kurve, als ich etwas schneller hineinfahren wollte und zu viel Untersteuern hatte. Ich musste mit dem Gas spielen und verlor dann die Zeit auf der Geraden. Von diesem Standpunkt aus ist es enttäuschend, aber ich denke, dass die Strecke auf der rechten Seite so staubig ist - dort ist ja niemand gefahren - dass es so besser ist."#w1#
Frage: "Was erwartest du vom Rennen? Wie wird es in der ersten Kurve aussehen?"
Montoya: "Interessant. Das wird gut werden, wir machen ziemlich gute Starts, abgesehen vom ersten Rennen, als wir ein Problem mit der Kupplung hatten. Im letzten Rennen war alles gut. Es wird interessant werden, wie sich Rubens auf der schmutzigen Seite gegen Michael schlagen wird."
Frage: "Wir wird das mit der schmutzigen Seite und dem Überholen der Hinterbänkler ablaufen?"
Montoya: "Das wird ziemlich interessant werden. Das wird einen viel Zeit kosten, weil der Reifen dann viel Gummiabrieb aufsammelt. Dann dauert es etwas, bis sie wieder sauber sind."
Frage: "Kommen eure Reifen damit besser zurecht oder die von Bridgestone?"
Montoya: "Ich weiß es nicht, ich bin nie einen Bridgestonereifen gefahren. Es ist schwer zu sagen."
Frage: "Wir waren die Streckenbedingungen heute im Vergleich zu gestern?"
Montoya: "Ähnlich. Am Nachmittag wird es kühler. Ab 14:30 Uhr konnte man erkennen, dass die Bedingungen schlechter wurden."
Frage: "War die Strecke heute Morgen wieder so schmutzig, also so 'grün' wie gestern?"
Montoya: "Nicht für uns. Am Morgen war das Gripniveau einfach unglaublich."
Frage: "Heute Morgen im Freien Training gab es auf der Strecke einen kleinen Zweikampf zwischen dir und Michael Schumacher. Kannst du uns erzählen, was passiert ist?"
Montoya: "Das war doch gut, oder?"
Frage: "Hattest du das Problem mit dem Untersteuern im letzten Sektor auch schon heute Morgen?"
Montoya: "Nein, da war alles gut. Etwas Untersteuern habe ich dort immer, das ist so bei Kurven, die leicht bergab führen. Ich glaube, ich war einfach zu schnell."
Frage: "Du kennst die Strecke hier nun genau. Was vermisst du an ihr, und was ist hier besser als an anderen Kursen?"
Montoya: "Der Kurs ist sehr gut. Einige Leute kommen von der Piste ab, weil es so technisch ist. Man hat kaum jemanden gesehen, der im Qualifying eine saubere Runde hatte. Im ersten Lauf vielleicht, aber nicht im zweiten. Ich denke nicht, dass irgendjemand zwei sehr gute Runden hatte. Und das zeigt auch, dass wenn man 95 oder 98 Prozent gibt, dann ist es recht einfach, eine gute Runde zu fahren. Wenn man aber wirklich das Maximum aus dem Auto holen möchte, dann ist es hier einfach, einen Fehler zu machen. Wenn man auf den Dreck gerät, dann ist man ganz schnell draußen."
Frage: "In Imola jährt sich 2004 der zehnte Todestag von Ayrton Senna. Möchtest du dazu etwas sagen?"
Montoya: "Es geht, so denke ich, eher darum, sein Leben zu feiern als seinen Tod. Daher sollte man vielleicht auch verstehen, dass es vor einer recht langen Zeit passierte, vor zehn Jahren. Ich war ein leidenschaftlicher Fan - und bin es immer noch. Wenn du dorthin gehst, dann weißt du, was dort passierte. Man denkt aber nicht: 'Oh, hier ist es passiert'. So war ich letzte Woche in Dubai und habe für die Familie Sennas eine Auktion geleitet. Auch dabei geht es darum, sein Leben zu ehren und der Familie mit der Senna Foundation zu helfen."
Frage: "Welche Strecke ist die herausforderndste, auf der du jemals gefahren bist, und wie lässt sich diese mit Bahrain vergleichen?"
Montoya: "Jede Strecke hat etwas Besonderes. Hier gibt es nur eine schnelle Kurve, aber es ist dennoch eine Herausforderung, sehr anstrengende und es gibt viele Stellen, an denen man gleichzeitig bremsen und lenken muss. Ein gut ausbalanciertes Auto macht hier den Unterschied."
Frage: "Erwartest du morgen einen guten Kampf mit den Ferraris?"
Montoya: "Schwer zu sagen. Ich weiß nicht, was die anderen heute gemacht haben. Man hat noch Malaysia im Kopf. Aber hier? Ich weiß auch nicht, wie sich die Reifen verhalten werden, aber wenn alles nach Plan geht, dann können wir sie zumindest herausfordern. Wenn nicht, dann können wir versuchen einige Punkte zu holen und sie beim nächsten Rennen herauszufordern."

