• 14.04.2002 12:40

  • von Marcus Kollmann

Montezemolo stellt sich hinter Barrichello

Der Ferrari-Präsident findet Vergleiche zwischen Schumacher und Montoya unangebracht und lobt Barrichellos Einstellung

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat am Rande des Großen Preises von San Marino in Imola erklärt, dass er sehr zufrieden mit der Leistung beider Fahrer in der Qualifikation war und "Imola schon immer anders als alle anderen Rennen" gewesen ist: "Normalerweise bin ich immer dann bei Rennen mit dabei gewesen, wenn wir schwierige Zeiten durchgemacht haben. Doch nach Imola zu kommen ist immer eine große Freude für mich. Vor allen Dingen beide Autos vor dem heimischen Publikum in die erste Startreihe zu stellen, ist etwas sehr schönes. Aber natürlich zählt am Ende das Rennen, doch die Pole zu besitzen ist eine gute Ausgangssituation."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello und Michael Schumacher im Gespräch mit Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo im Gespräch mit beiden Ferrari-Piloten

Der 55-Jährige nutzte auch die Gelegenheit, um sich zu den zuletzt in den italienischen Gazetten nachzulesenden Meldungen bezüglich des zerrütteten Verhältnisses zwischen Ferrari und Rubens Barrichello zu äußern. "Ich bin wirklich sehr begeistert von Rubens Leistung in der Qualifikation gewesen. Nach seinem Ausfall in Brasilien habe ich mit ihm gesprochen. Er war natürlich enttäuscht, doch er war nicht niedergeschlagen, was seine Reife zeigt. In einigen Zeitungen, von denen ich dachte sie würden seriös berichten, musste ich lesen, dass Rubens Ferrari verlassen wird. Ich kann gar nicht nachvollziehen wie jemand so etwas schreiben kann. Ich denke, dass es nur wenige Champions gibt die zur Verfügung stünden um ihn zu ersetzen", deutete der Italiener an, dass man gar keinen Grund habe Barrichellos Vertrag nicht erneut zu verlängern.

Darüber hinaus äußerte sich di Montezemolo ebenfalls zu den Vergleichen die derzeit zwischen Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya, in dem einige schon den Nachfolger des vierfachen Weltmeisters sehen, angestellt werden. Dabei erklärte er, dass man die beiden Fahrer zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht miteinander vergleichen könne: "Montoya ist ein sehr guter Fahrer und letztes Jahr hatte er einige tolle Rennen. Er ist jung und impulsiv, was in seinem Alter normal ist, aber er wird mit zunehmender Erfahrung ruhiger werden. Aber von einer Rivalität zwischen ihm und Michal zu sprechen, ist meiner Meinung nach nicht angebracht. Michael hat vier Weltmeisterschaftstitel gewonnen und erst wenn jemand halb so viele Rennen wie er gewonnen hat, dann können wir gerne wieder über dieses Thema sprechen", ließ der Ferrari-Präsident keinen Zweifel daran aufkommen, dass für ihn Michael Schumacher unangefochten die Nummer eins ist und das auch eine ganze Zeit lang bleiben wird.