Montezemolo: Elektroautos sind ein Witz

Der Ferrari-Vorstandsvorsitzende stellt klar, dass er sich Elektroautos in der Formel 1 nicht vorstellen kann und lässt offen, ob Ferrari der Formel 1 treu bleibt

(Motorsport-Total.com) - Dass die Aerodynamik in der Formel 1 wichtiger ist als je zuvor, stellt kein Geheimnis dar. Diese Entwicklung wird von Ferrari und vor allem von Luca di Montezemolo heftig kritisiert. Das Traditionsteam würde sich freuen, wenn die klassische Mechanik wieder mehr in den Fokus rücken würde. Hauptargument für Ferrari ist nach wie vor der Technologietransfer vom Rennsport in die Serie.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident)

Luca di Montezemolo hat genaue Vorstellungen, was die Zukunft angeht Zoom

"Es wäre riskant, wenn es in der Formel 1 nicht mehr um die technische Entwicklung geht. Wir bewegen uns zu sehr in Richtung Aerodynamik", kritisiert Ferrari-Vorstandsvorsitzender di Montezemolo im Gespräch mit 'CNN'. "Die Formel 1 wird zu einer Art Flugzeug-Aerodynamik-Forschungsabteilung - ich möchte aber Autoforschung betreiben."

Das Ferrari-Oberhaupt stellt sogar die Zukunft in der Formel 1 in Frage, auch wenn man sich grundsätzlich zum Rennsport bekennt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ferrari nicht mehr mit anderen wetteifert und sich keinen sportlichen Herausforderungen mehr stellt. Doch in der Formel 1 geht es nicht mehr um den extremen technischen Wettbewerb, Technologien in Richtung Serie zu transportieren."

"Deswegen sehen wir vielleicht irgendwann eine Formel 1 ohne Ferrari. Es wird nicht heute soweit kommen, doch vielleicht in der Zukunft. Es wird von den Regeln abhängen. Es wird von vielen Dingen abhängen", stellt er klar. Eine Formel 1 ohne Ferrari ist momentan nur schwer vorstellbar. Der italienische Hersteller ist seit Beginn der Serie am Start und würde mit einem Rückzug dieses Alleinstellungsmerkmal opfern.

Absolut keinen Gefallen kann di Montezemolo an der stetig voranschreitenden Elektrifizierung finden. "Als ich hörte, dass wir Elektroautos in der Formel 1 haben könnten, dachte ich, dass es ein Witz sei", gesteht er. "Das hat nichts mit der Formel 1 zu tun. Das weckt keine Emotionen und ist kein Sport. Wir müssen nach vorne schauen, ohne unsere Kernpunkte aus den Augen zu verlieren."