• 06.07.2005 12:43

  • von Franziska Beetz

Monteiro möchte bester Rookie werden

Jordans Tiago Monteiro spricht über Ambitionen, die er innerhalb und außerhalb des Rennsports hegt und über die Politisierung der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Wenn man an den überraschenden Erfolg des Portugiesen Tiago Monteiro beim US-Grand-Prix in Indianapolis denkt, drängt sich sofort das Bild des jubelnden Jordan-Piloten auf dem Podium auf. Doch auch über diesen Freudenmoment hinaus kann Monteiro die Auswirkungen seines dritten Platzes genießen und nutzen. Wie, das berichtet er ausführlich gegenüber 'ITV' in einem Interview, welches darüber hinaus sehr intime Einblicke in Monteiros Lebensweg gibt.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Tiago Monteiro setzt seine Bekanntheit in Portugal für den guten Zweck ein

Der 28-Jährige hat für die laufende Formel-1-Saison ein besonderes Ziel. Er möchte der beste Rookie werden. "Die Saison läuft sehr positiv. Wir hatten Probleme bei unseren Tests, waren aber in den Rennen zuverlässig. Es ist schwer, jetzt schon zu sagen, wie viele Punkte wir noch holen können, aber ich bin bisher sehr zufrieden."#w1#

Wenn er die Macht dazu hätte, würde er den Rennsport ändern. Die Sache, die er an der Formel 1 nicht mag, ist die Politisierung. "Ich würde mir wünschen, dass die Formel 1 nur ein Sport wäre. Wie es früher war und eigentlich auch noch immer sein sollte", erklärt Monteiro, der im Juli 29 Jahre alt wird.

Vor dem Portugiesen scheint noch einiges an Erfolgen zu liegen. Dabei hatte er ursprünglich meilenweit weg von der Formel 1 angefangen. Monteiro kommt aus der Hotel-Industrie. "Das ist es, was ich gelernt und was ich mag - von Autos abgesehen." Deshalb wünscht er sich auch, irgendwann in ferner Zukunft Pläne wieder aufzunehmen, die er vor seiner Rennfahrerkarriere hegte.

"Ich versuchte früher, 'Starbucks' und 'Taco-Bell' nach Portugal zu bringen." Aber die Ambitionen des sympathischen Piloten gehen darüber noch weit hinaus: "Für den Moment versuche ich, den Menschen mit meiner Bekanntheit und dem guten Ansehen, das ich in Portugal genieße, zu helfen."

Zum Beispiel sammelte der Jordan-Fahrer zusammen mit einem jungen Athleten, der bei einem Trampolin-Unfall eine Lähmung erlitt, Geld für den behindertengerechten Umbau des Hauses des Unfallopfers, indem er Zuschauern und TV-Sender zu einer Präsentation einlud. "Ich plane noch eine ganze Menge solcher Aktionen", so Monteiro. "Es ist verblüffend. Wenn du einen bestimmten Bekanntheitsgrad erlangt hast, kannst du leicht Aufmerksamkeit für eine gute Sache erregen."