• 29.06.2005 13:22

  • von Franziska Beetz

Monteiro: "Ich fühlte auf dem Podium großen Stolz"

Jordan-Pilot Tiago Monteiro zieht Zwischenbilanz aus seiner bisherigen Saison und möchte auch in Zukunft jede Chance wahrnehmen

(Motorsport-Total.com) - Zur Auswertung der ersten Hälfte seiner Debüt-Saison in der Formel 1 gab Jordan-Pilot Tiago Monteiro eine Pressekonferenz in Lissabon. Dabei ging er auf seinen Erfolg beim Grand-Prix der USA ein. "Ich fühlte auf dem Podium großen Stolz, eine Stimmung, welche die Portugiesen auch wahrnahmen. Von jetzt an werden die Menschen meinen Namen leichter mit einen Gesicht assoziieren. Die portugiesische Bevölkerung erkennt mich, und das ist toll." Der Portugiese bleibt nach dem turbulenten Indianapolis-Grand-Prix jedoch realistisch. Es sei nötig, hart zu arbeiten, um bei den kommenden Grands Prix jede sich bietende Chance, sei sie auch noch so klein, wahrzunehmen.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro (Jordan-Toyota EJ15)

Tiago Monteiro ist stolz auf seinen dritten Platz in Indianapolis

Monteiro hat die bisherige Arbeit in der Formel 1 einiges an Erfahrungen eingebracht: "Ich habe aus den Dingen, die Anfang des Jahres passiert sind, viel gelernt. Mein Teamkollege war anfangs schneller, aber dies beunruhigte weder das Team noch mich. Narain ist sehr schnell und ich musste Vertrauen in das Auto gewinnen, um genau so schnell zu werden. Bislang war das in jeder Serie, in der ich fuhr, der Fall gewesen. Ich bevorzuge es, dass Auto kennen zu lernen und zu analysieren, bevor ich mein ganzes Vertrauen hineinlege. Nach vier oder fünf Rennen war ich dazu bereit. Jetzt bin ich schneller unterwegs als Narain, der dennoch ein exzellenter Pilot ist."#w1#

Das portugiesische Estoril war zuletzt 1996 Austragungsort eines Formel-1-Rennens, sodass im aktuellen Kalender kein Grand Prix in Monteiros Heimatland vorgesehen sind. Aber der 28-Lährige freut sich dafür um so mehr auf Magny-Cours: "Der Grand Prix von Frankreich ist für mich eine Art Heimrennen, weil ich für lange Zeit dort gelebt habe und dort viele Freunde von mir wohnen."

Beim Grand-Prix in Magny-Cours am kommenden Wochenende wird allerdings, anders als noch in der vergangenen Woche vorgesehen, der neue EJ15B noch nicht an den Start gehen. Monteiro dazu:
"Die Tests der letzten Woche in Barcelona haben einige vollkommen normale Kinderkrankheiten an dem Wagen aufgedeckt. Für gewöhnlich dauert es ungefähr drei Monate, um ein neues Auto perfekt einzustellen. Wir hatten nur zwei Tage zur Verfügung. Ich konnte nur wenige Runden drehen, aber mein Teamkollege absolvierte 20 Runden und wir sahen bereits gute Fortschritte in der Stabilität des Autos", so Monteiro.

"Der EJ15B wird beim Französischen und Britischen Grand Prix jeweils freitags von unserem dritten Fahrer gesteuert werden. Das wird uns helfen, noch mehr wertvolle Daten für die Weiterentwicklung zu gewinnen. Nach Silverstone werden wir das alles analysieren. Außerdem sollten wir dann zwei weitere Tage Zeit für die Entwicklung haben. Somit können wir hoffen, dass der Wagen zum Grand Prix von Deutschland einsatzbereit ist."

Nach dem Grand Prix in Montreal übergab der Sportdirektor Trevor Carlin seinen Posten an Adrian Burgess. Monteiro kannte Carlin bereits seit langem: "Ich finde es traurig, dass Trevor uns verlassen hat. Er war ein Freund und der erste, der mich nach meinem dritten Platz in Indianapolis anrief. Aber seine Kündigung hat keinen großen Effekt auf das Team, weil er zum täglichen Geschäft nicht viel Bezug hatte. Viel mehr arbeitete er auf Seiten des Managements."

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