Montagny: "Es wird noch lange dauern"
Der Franzose vor seinem Heimspiel und seinem vorerst letzten Formel-1-Rennen über die bisherige Arbeit im Super Aguri F1 Team
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie ist es, endlich ein Formel-1-Rennfahrer zu sein?"
Franck Montagny: "Ich bin natürlich sehr glücklich darüber. Ich bin glücklich und freue mich, dass das Super Aguri F1 Team mir diese Chance gegeben hat, in der Formel 1 als Rennfahrer aktiv zu sein. Das ist eine fantastische Möglichkeit. Es ist ein Traum damit wahr geworden, auf Kursen wie Monaco oder Indianapolis zu fahren. Und ich habe natürlich immer davon geträumt, in der Formel 1 zu fahren. Das ist nun passiert, dafür bin ich sehr dankbar."

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Franck Montagny wird mit Magny-Cours sein vorerst letztes Rennen fahren
Frage: "Der SA05 fährt sich sicher völlig anders als der Renault Formel-1-Bolide, den du gewohnt warst. Musstest du seinen Fahrstil anpassen?"
Montagny: "Ich weiß nicht, wie sehr ich mich anpassen musste, aber es ist mit Sicherheit anders. Es gibt viele Punkte, an denen gearbeitet werden muss. Die Elektronik, aber auch die Aufhängungen, die Aerodynamik, die Reifen - alles ist sehr verschieden. Man muss alles Schritt für Schritt nehmen, um sich selbst dem Auto anzupassen. Man muss genau wissen, was man ändert und warum man das macht. Es dauert also alles ein wenig, bis man genau versteht, was passiert ist."#w1#
Frage: "Was sind deine Eindrücke vom Super Aguri F1 Team?"
Montagny: "Sehr gut, ich denke, dass jeder auf dasselbe Ziel hinarbeitet und sein Bestes gibt. Es gibt viele Leute, die tagtäglich zum Team stoßen. Es wird immer besser und besser, aber es ist ein junges Team und da kann man keine Wunder erwarten. Man muss es leicht nehmen und darf niemals vergessen, dass wir erst im Dezember geboren wurden. Es ist also noch ein langer Weg bis zum ersten Punkt und es wird noch lange dauern, bis wir alle Rennen beenden."
Frage: "Welche Erfahrungen konntest du beim Super Aguri F1 Team einbringen?
Montagny: "Ich denke, dass ich vor allem mit den Reifen gearbeitet habe, auch mit den verschiedenen Traktionskontrollen. Das ist natürlich hilfreich, denn hier ist das komplett anders. Takuma (Sato) hat die Erfahrung von Honda, ich habe die Erfahrung von Renault. Die sind ein wenig unterschiedlich, aber ich denke, es ist schon hilfreich, wenn wir verschiedene Informationen zusammenwerfen können."
Frage: "Wenn du die Macht hättest, etwas in der Formel 1 zu ändern. Was wäre das?"
Montagny: "Ich weiß es nicht. Ich denke, sie ist gut so, wie sie ist. Vielleicht etwas weniger testen und ein wenig mehr Rennen. Einige sagen, es gäbe zu wenig Überholmanöver, aber das ist normal. Das ist schon in Ordnung so. Es wird ja auch immer besser. Da sind andere an der Reihe, neue Ideen zu entwickeln. Ich bin hier, um meine Arbeit zu tun und ein Formel-1-Fahrer zu sein."
Frage: "In Le Mans wurdest du Zweiter für das Team von Henri Pescarolo. Was sind die groben Unterschiede verglichen zu einem Formel-1-Wochenende?"
Montagny: "Es ist vollkommen anders, denn man bereitet sich auf ein Event im Jahr vor. Jeder im Team arbeitet für dieses Rennen. Das Auto ist anders, man fährt auch nicht in der gleichen Weise. Mit einem Prototyp muss man ständig zu 99 Prozent am Limit sein, mit einem Formel-1-Auto zu 100 Prozent. Ein Formel-1-Auto fährt man zudem alleine, mit einem Prototypen teilt man sich das Auto mit drei anderen Fahrern, und das Rennen geht über 24 Stunden. Die Philosophie ist also anders. Aber die Arbeit ist in beiden Kategorien gleich. Es ist ein sehr wichtiges Rennen und ich bin froh, Zweiter geworden zu sein."

