• 01.11.2001 21:58

  • von Fabian Hust

Modifizierte Tankanlagen für die Saison 2002

Nach zahlreichen Problemen mit den Tankanlagen in diesem Jahr wird es Modifikationen an den Modellen geben

(Motorsport-Total.com) - Intertechnique, jene Firma die im Auftrag des Motorsportweltverbandes FIA für die Formel-1-Teams einheitliche Tankanlagen herstellt, musste in diesem Jahr reihenweise Kritik einstecken. Das in Roche la Molière (Frankreich) ansässige Unternehmen hatte die Anlagen für die abgelaufene Saison modifiziert, um neue Auflagen im Formel-1-Reglement zu erfüllen und hatte dabei den Fehlerteufel mit eingebaut.

Titel-Bild zur News: Tankstutzen

Die Tankanlagen der Firma Intertechnique sorgten 2001 für viel Ärger

So gut wie jedes Team kämpfte in dieser Saison mit Problemen, die so vielfältig waren, dass der Hersteller seine Anlagen nie in den Griff bekam. Einmal klemmte das Ventil, das den Benzinfluss freigibt, ein anderes Mal zeigten die Leuchtdioden dem Tankwart an, dass kein Benzin fließt, dabei war sehr wohl Benzin geflossen und auch den ausfallträchtigen Fall, dass die Anlage anzeigt, Benzin abgefüllt zu haben, in Wirklichkeit aber gar keines floss, trat in Einzelfällen auf.

Eigentlich ist die Bedienung der Tankanlagen einfach. Mittels eines angeschlossenen Laptops wird die gewünschte Füllmenge in Kilogramm einprogrammiert, die die Anlage aus einem integrierten Tank in die Autos pumpt. Doch in diesem Jahr mussten die Teams vermehrt das Wechseln des Tankschlauchs üben, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Einige Teams meldeten deutliche Abweichungen von der einprogrammierten Benzinmenge und der Treibstoffmenge, die tatsächlich in den Tank der Autos floss.

Intertechnique will auf die Probleme nun mit einem modifizierten Modell reagieren. Ein Teaminsider ließ jedoch durchblicken, dass die Modifikationen möglicherweise nur halbherzig durchgeführt werden und somit auch 2002 Probleme auftreten könnten. Dass die Anlagen überhaupt Probleme bereiten ist verwunderlich, denn eigentlich sollte die aus Sicherheitsgründen gesenkte Durchflussgeschwindigkeit und der dadurch verminderte Druck die Geräte weniger anfällig machen.

Das Problem ist möglicherweise in der Software und Elektronik der Geräte zu suchen, denn immer wieder sendeten die Teams ihre fehlerhaften Anlagen an den Hersteller zurück, der jedoch bei den Tankrüsseln mit der komplizierten Verschlusstechnik keine Unregelmäßigkeiten feststellen konnte und die Zwischenfälle auch kaum reproduzierbar waren und sporadisch auftraten.

Das Problem für die Formel-1-Teams ist, dass der Hersteller mit keinem anderen Unternehmen in der Formel 1 im Wettbewerb steht und die Teams auch keine Möglichkeit haben, sich einen anderen Partner zu suchen, da die FIA vorschreibt, welche Anlagen verwendet werden. Bleibt zu hoffen, dass Intertechnique wenigstens in ihrem Hauptgeschäftsbereich zuverlässige Geräte liefert: Der Luftfahrt.