• 17.08.2004 13:30

  • von Marco Helgert

Minirennen als Qualifying?

Ein Vorschlag von Jaguar-Chef Tony Purnell sorgt für Aufregung: Zwei Zehn-Runden-Sprintrennen sollen das Qualifying ersetzen

(Motorsport-Total.com) - Ein Vorschlag von Jaguar-Boss Tony Purnell sorgt für Aufregung. Das ewige Hickhack um die Zukunft des Formel-1-Qualifyings soll mit einer neuen Variante beendet werden. Anstatt einer Stunde freier Fahrt oder dem Einzelzeitfahren soll es zwei kurze Sprintrennen geben, deren Ergebnisse schlussendlich die Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag ergeben.

Titel-Bild zur News: Chef der Premier Performance Division Tony Purnell

Die Idee von PPD-Boss Tony Purnell stößt nur auf verhaltene Kritik

Das erste Minirennen soll am Freitag, das zweite am Samstag stattfinden und das bisherige Qualifying-Format ablösen, welches ohnehin von allen Seiten hart attackiert wird. Purnells Vorschlag wurde im Rahmen der "Fax Max"-Kampagne der britischen Ausgabe des 'F1 Racing'-Magazins veröffentlicht. Die Idee stieß bisher auf fast überraschend breite Zustimmung.#w1#

Auch von der FIA gab es keinerlei Einwände, Präsident Max Mosley findet den Vorschlag "sehr gut", auch die Mit-Initiatoren von 'F1 Racing' sind überrascht von der breiten Akzeptanz der Idee. "Ich habe viele Leute in der Formel 1 zu dieser Idee befragt, auch einige Teamchefs, und niemand sagte, dass sie schlecht wäre. Einige waren etwas vorsichtig, aber dagegen war keiner", so Matt Bishop, Chefredakteur des Magazins.

Ein Garantieschein ist die breite Zustimmung jedoch nicht, dies machte bereits die Pressekonferenz am Freitag deutlich. "Es wurde gesagt, dass Überholmanöver quasi garantiert wären, das sehe ich nicht so", erklärte Renaults Chefingenieur Pat Symonds zum Minirennenvorschlag. "Auch, dass die ersten zehn Runden immer aufregend sind, stimmt so nicht. Ich bin aber nicht grundsätzlich dagegen, eine radikale Änderung ist gut."

Minardi-Teamchef Paul Stoddart befürchtet außerdem, dass alles im Sand verlaufen könnte. "Tony Purnells Vorschlag hat meine volle Unterstützung, aber er wird von anderen wieder kaputt gemacht werden", so der Australier. "Solange wir nicht aus dem Concorde Agreement rauskommen, aus der Einstimmigkeit, solange wird diese Situation auch bleiben, so traurig das ist."