• 31.10.2002 10:08

  • von Fabian Hust

Minardi-Teamchef muss seine Airline verkaufen

Stoddart muss seine Airline verkaufen, zeigt sich aber optimistisch, dass er auch 2003 in der Formel 1 an den Start gehen kann

(Motorsport-Total.com) - Paul Stoddart, der Anfang des Jahres das Minardi-Team aufkaufte und damit in letzter Minute vor der Pleite rettete, muss sich von seiner Airline 'Euopean Aviation' trennen, das verriet der Multi-Millionär in einem Interview mit der Melbourner Radiostation '3AW': "Ich denke, dass der 11. September jede Fluggesellschaft in finanzielle Probleme gebracht hat. Viele haben sich dem Druck ergeben und wir schließen im Moment hoffentlich einen Verkauf ab, denn wir können nicht mehr länger alleine dastehen."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

'European Aviation' war auf dem Minardi als Sponsor vertreten

Der Australier, der in diesem Jahr der Formel 1 einen Jumbo-Jet verkaufte, um seine angespannte finanzielle Lage zu entspannen, wird sich zwar von seiner Flugzeugflotte trennen, nicht jedoch von seinem Vertrieb von Ersatzteilen: "Damit haben wir über die Jahre hinweg jede Menge Geld gemacht", so Stoddart, dessen Fluglinie in diesem Jahr auch als Sponsor des Minardi-Teams auftrat.

In der kommenden Saison wird Paul Stoddart wohl mit zwei neuen Fahrern an den Start gehen müssen. Alex Yoong hat sich als zu schlecht für die Formel 1 erwiesen und Mark Webber ist zwar gut, für das Team allerdings zu teuer: "Jetzt hat Australien einen eigenen Formel-1-Held, aber wir erhalten aus Australien keinerlei Unterstützung, was ich persönlich sehr traurig finde", so Stoddart, der stattdessen einen großen neuen Sponsor aus Russland an Land gezogen hat und prompt einen russischen Testfahrer verpflichtete.

Trotz der Tatsache, dass sein Team in diesem Jahr mehrmals kurz vor dem Bankrott stand, hofft Paul Stoddart, dass er in der kommenden Saison noch in der Formel 1 sein wird: "Die Formel 1 ist in diesem Jahr einmal in Richtung Hölle und zurück spaziert. Aber in dieser Woche wurden einige sehr gute Dinge durch die Formel-1-Kommission gebracht und ich denke, dass man uns in Melbourne sehen wird."

Besonders profitieren will Stoddart von der Regeln, dass man nun am Freitag eines Rennwochenendes zwei Stunden vor Ort testen kann (wenn sich drei Teams dieser Lösung anschließen): "Diese gibt uns eine gute Möglichkeit, um Geld zu verdienen, in dem wir mit lokalen Fahrern und Sponsoren fahren. In der Vergangenheit hatten die Testfahrer nicht die Möglichkeit, sich so der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nun haben wir an jedem Freitag zwei Stunden, in denen sie der ganzen Welt ihr Talent unter Beweis stellen können."