Minardi: Kiesa beendete seinen ersten Grand Prix

(Motorsport-Total.com) - Nicolas Kiesa hat die erste große Hürde seiner Formel-1-Laufbahn gleich im ersten Anlauf nehmen können: Die Beendigung eines Grand-Prix-Rennens. Zwar wurde der junge Däne fünf Mal überrundet, doch zumindest blieb er im Rennen fehlerfrei und beachtete die blauen Flaggen sorgsam. Seinem Teamkollegen Jos Verstappen erging es weniger gut. Beide Minardi-Fahrer kamen gleich in der ersten Runde an die Box, um in der Safety-Car-Phase zusätzliches Benzin abzufassen, doch nach 25 Runden fiel bei Verstappens Minardi der Hydraulikdruck zusammen.

© Minardi

Nicolas Kiesa zeigte in seinem ersten Rennen eine solide Leistung

"Ich hatte einen recht guten Start und sah den Unfall weiter vorne, konnte ihm aber ausweichen, auch wenn ich mir dabei einen Bremsplatten zuzog", erklärte der Niederländer. "Das Safety-Car hat uns geholfen, ich bin gleich an die Box und habe Sprit nachgefasst. Danach waren die Vibrationen von den Reifen so stark, dass ich kaum etwas sehen konnte. Es war eine Erleichterung, als der zweite Boxenstopp anstand. Schon davor hatte ich Probleme beim Herunterschalten, nach dem Stopp bekam ich dann kaum den ersten Gang hinein. Leider hatten wir wohl Probleme mit dem Hydraulikdruck, und ich musste das Auto abstellen. Das ist schade, aber so ist Racing."

Formel-1-Neuling Nicolas Kiesa beklagte sich über die Einsamkeit auf der badischen Rennstrecke: "Die meiste Zeit über war ich alleine da draußen, keine anderen Autos waren um mich herum. Das kann ziemlich schwierig sein", so der junge Däne. "Du hast niemanden, mit dem du dich messen kannst, und du treibst dich selbst immer weiter und weiter an, bis zu dem Punkt, an dem man seine Konzentration verlieren und einen Fehler machen kann."

"Es war ein anstrengendes Rennen", fuhr Kiesa fort, "aber ich bin erleichtert, dass ich meinen ersten Grand Prix gemeistert habe. Ich weiß nun was mich erwartet, das wird mir für die Zukunft helfen. Das Auto war die ersten vier oder fünf Runden nach einem Stopp gut, aber dann wurde das Handling schlechter und ich hatte ein Übersteuern. Ich möchte jedem im Team danken, sie haben mein Formel-1-Debüt zu einer guten Erfahrung werden lassen."

"Was für eine Art, die Formel-1-Karriere zu starten", war Teamchef Paul Stoddart voll des Lobes über seinen neuen Schützling. "Vollste Anerkennung für Nicolas, der sich bis zum Ende durchgebissen hat, als alle Fahrer Probleme mit den Reifen hatten. Er hat wirklich die Zähne zusammengebissen und ist auch beim Überrundenwerden verantwortungsvoll vorgegangen. Das war eine wahrlich professionelle Leistung. Jos hatte dafür Pech, ein Hydraulikproblem beendete sein Rennen vorzeitig. Nun freuen wir uns auf Ungarn."