• 22.05.2005 18:41

Minardi-Cosworth kann das Potenzial nicht nutzen

Patrick Friesacher musste sein Auto nach einem Crash abstellen, Christijan Albers sorgte mit einem Dreher für Chaos

(Motorsport-Total.com) - Für Patrick Friesacher war das Abenteuer Monte Carlo schon in der 29. Runde gelaufen, als der Österreicher mit Verdacht auf Reifenschaden die Kontrolle über sein Auto beim Anbremsen auf die Hafenschikane ausgangs des Tunnels verlor und recht heftig seitlich in die Leitplanken krachte.

Titel-Bild zur News: Patrick Friesacher

Patrick Friesachers Arbeitstag in Monaco nahm heute ein vorzeitiges Ende

Viel größere Auswirkungen hatte ein Dreher von Minardi-Cosworth-Teamkollege Christijan Albers in der Mirabeau-Kurve. Gleich mehrere Autos blieben hinter dem Niederländer stecken, Michael Schumacher krachte in das Heck von David Coulthard und musste sich einen neuen Frontflügel auffassen, für Coulthard war das Rennen nach dem Vorfall sogar gelaufen. Auch die von der Rennleitung eingeleitete Safety-Car-Phase brachte das Rennen tüchtig durcheinander. Albers sah das Ziel - mit fünf Runden Rückstand - als Letzter.#w1#

Albers auf zwei Stopps, Friesacher auf einem

"Ich hatte einen guten Start und kam vor Patrick, aber ich habe ihm Platz gelassen, weil er auf zwei Stopps unterwegs war und ich auf einem. Da wäre es nicht fair gewesen, ihn aufzuhalten", gab er zu Protokoll. "Während der ersten Runden hatte ich beim Bremsen nach dem Tunnel Probleme, aber nach ein paar Runden bekamen wir das in den Griff. Die Pace war danach angesichts der Benzinmenge recht gut, aber dann ging ständig Grip verloren - sogar im Tunnel. Nach dem Boxenstopp änderte sich nichts, aber in den letzten elf oder zwölf Runden war es wieder okay."

"Wir müssen jetzt die Daten genau analysieren, um unsere Probleme verstehen und das Auto für den Nürburgring verbessern zu können. Ich habe mich einmal in der Mirabeau gedreht, wobei ich noch nicht weiß warum. Auch das müssen wir untersuchen. Zum Glück konnte ich den Motor am Laufen halten, so konnte ich weiterfahren. Es ist schade für die anderen Fahrer, die in den Zwischenfall verwickelt wurden, aber so ist nun einmal der Rennsport - speziell hier in Monaco", ergänzte er.

Verdacht auf Reifenschaden bei Friesacher

Bei Teamkollege Friesacher war "der Start gut, das Auto hat auch wirklich gut funktioniert, bis das Safety-Car herauskam. Danach fühlte sich das Heck sehr eigenartig an, wie bei einem Reifenschaden. Ich habe nur die Bremsen angetippt bei dem Dreher und war schon weg. Das ist umso bitterer, als das Rennen wirklich gut gelaufen ist. Das Auto hat super funktioniert. Mir tut es leid für die Jungs, die einen Superjob gemacht haben an diesem Wochenende, aber zumindest ist Christijan ins Ziel gekommen. Unsere Qualifying-Performances waren ja auch ermutigend."

So sah das auch Teamchef Paul Stoddart: "Das war die erste Zielankunft des PS05 - und wir waren schneller als unsere Hauptkonkurrenten, also machen wir Fortschritte", meinte der Australier. "Trotz der vielen Zwischenfälle kam Christijan ins Ziel, während Patrick nach seinem besten Formel-1-Wochenende leider nicht durchfahren konnte. Das ganze Team hat dieses Wochenende außergewöhnlich gut gearbeitet. Jetzt kann es vor dem nächsten Rennen nur bergauf gehen."