Minardi: Beschwerde bei der FIA gegen Bridgestone
Während Verstappen sein Comeback gab, kündigte Minardi-Teamchef Stoddart an, gegen Bridgestones Verhalten Protest einzulegen
(Motorsport-Total.com) - Das Comeback, auf das so viele Fans weltweit ? und natürlich vor allem in Holland ? gewartet hatten, fand am Donnerstagmorgen im spanischen Valencia statt, wo Jos Verstappen nach über einem Jahr Abwesenheit seine Rückkehr in die Formel 1 feierte. Wie Teamkollege Justin Wilson am Tag zuvor musste sich der 30-jährige Holländer jedoch mit dem Minardi von 2001 und mit Formel-3000-Reifen von Avon begnügen, nachdem mit Bridgestone immer noch keine Einigung erzielt werden konnte.

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Jos Verstappen beeindruckte am Donnerstag bei seinem Comeback
"Jos the Boss" fuhr 47 Runden und erzielte mit 4,2 Sekunden Rückstand eine respektable persönliche Bestzeit ? 2,010 Sekunden schneller als Wilson gestern. Dabei fuhr der "fliegende Holländer" eine Zeit, die Minardi zuvor auf dem 4,005 Kilometer langen Kurs noch nie zuvor realisieren konnte. Nachdem er sich am Morgen von seinen Ingenieuren noch das Bremspedal hatte richtig einstellen lassen, konnte sich Verstappen an die hohen Tempi in der Formel 1 wieder blitzschnell gewöhnen.
"Es braucht eine Weile Zeit, sich nach 15 Monaten Abwesenheit wieder an ein Formel-1-Auto zu gewöhnen und in den Rhythmus zu kommen, aber nach rund 20 Runden hatte ich mich schon wirklich wohl gefühlt und Spaß gehabt", so Verstappen. "Das war auch der Grund des heutigen Tests ? sich wieder an die Formel 1 zu gewöhnen ? und genau das haben wir getan."
"Ich bin mit den Rundenzeiten zufrieden, besonders wenn man bedenkt, dass das Auto zwei Jahre alt ist und wir auf Formel-3000-Reifen von Avon fuhren", so Jos Verstappen weiter. "Ich konnte auch bestätigen, dass mit meiner Fitness alles in Ordnung ist, insgesamt bin ich also mit dem ganzen Tag zufrieden. Nun werden Justin und ich voller Ungeduld darauf warten, endlich in das neue Auto einsteigen zu können."
Stoddart stinksauer auf Bridgestone
"Es ist einmal mehr sehr bedauerlich, dass Minardi dazu gezwungen ist, mit der Tatsache umgehen zu müssen, dass sich Bridgestone dazu entschieden hat, das Team heute in Valencia nicht mit Reifen auszustatten", fluchte Teamchef Paul Stoddart. "Leider bleibt uns nun nichts anderes übrig, als bei der FIA eine offizielle Beschwere einzulegen, da wir glauben, dass Bridgestone ganz klar gegen die Verpflichtungen des Sportlichen Reglements 2003 verstößt."
"Nachdem ich dreieinhalb Monate versucht habe, eine Vereinbarung auszuhandeln, denke ich, dass die Situation am besten mit der Tatsache zusammengefasst werden kann, dass ich während dieser ganzen Zeit trotz mehrerer Versuche nicht einmal ein Treffen arrangieren noch mit dem Motorsportdirektor von Bridgestone, Hiroshi Yasukawa, sprechen konnte. Ich kann einfach nicht glauben, dass ein Unternehmen wie Bridgestone irgendeinen Kunden in dieser Form so behandeln kann."
"Leider haben wir wegen Bridgestones komplett mangelhafter Kommunikation und Kooperation in diesem Zusammenhang zwei wertvolle Testtage hier in Valencia verloren. Das ist etwas, dass sich in diesem aktuellen Klima Minardi nur schlecht erlauben kann." Minardi möchte von Michelin zu Bridgestone wechseln, weil man sich dadurch einen technischen Vorteil erhofft (wir berichteten), da Michelin bereits mehr als die Hälfte des Feldes mit Pneus beliefert, ist Bridgestone vom Reglement dazu verpflichtet, Minardi mit Reifen zu beliefern.

