Minardi beginnt die Saison mit dem alten Auto

Genau wie Ferrari wird auch Minardi mit dem 2004er-Modell in die neue Saison gehen - PS05 soll erst Ende April in Imola debütieren

(Motorsport-Total.com) - Das neue Formel-1-Reglement mit beschnittener Aerodynamik, Motoren, die zwei Rennwochenenden überdauern müssen und langlebigen Reifen für die Gesamtdistanz von Qualifying und Rennen bereitet aufgrund der späten Beschlussfassung einigen Teams nach wie vor Kopfzerbrechen. So wird beispielsweise Minardi noch mit dem alten Fahrzeug in die Saison 2005 gehen.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart und Christijan Albers

Mit diesem Fahrzeug wird Minardi die ersten Rennen der Saison 2005 bestreiten

Die chronisch unterfinanzierte Truppe aus Faenza hatte zusätzlich zur Unklarheit bezüglich des Reglements das Problem, dass man nicht wusste, ob man wieder Cosworth-Motoren bekommen würde - nach der Übernahme der Motorenschmiede durch Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe stand dahinter ein großes Fragezeichen. Aufgrund des dadurch ausgelösten Entwicklungsverzugs ist Minardi gezwungen, im kommenden März mit einer B-Variante des PS04 nach Australien zu fliegen.#w1#

Eigenartig erscheint in diesem Zusammenhang, dass Teamchef Paul Stoddart den PS05 eigentlich in Melbourne vorstellen wollte. Nun scheint alles anders zu sein: "Wegen der neuen Regeln müssen wir die neue Saison mit dem alten Auto beginnen, aber wir werden schon den neuen Motor haben", erklärte der 49-Jährige. "Der PS05 wird wahrscheinlich erst in Imola, am 24. April, erstmals im Rennen eingesetzt."

Bei der Präsentation in Melbourne am 3. März wird folglich wohl nur ein PS04B in den 2005er-Farben vorgestellt, ebenso wie etwaige neue Sponsoren und die beiden Fahrer. Bisher steht ja nur der Niederländer Christijan Albers als Minardi-Pilot fest, während sich auf das zweite Cockpit Zsolt Baumgartner aus Ungarn und Patrick Friesacher aus Österreich die besten Chancen ausrechnen dürfen.

Neben Minardi hat übrigens auch Ferrari angekündigt, erst nach einigen Rennen mit dem neuen Auto herausrücken zu wollen, doch das Team von Michael Schumacher hat ganz andere Beweggründe: Die Italiener wären problemlos rechtzeitig fertig geworden, wollen aber mit einem Übergangsmodell in den ersten Grands Prix so viele Erfahrungen wie möglich sammeln, um den F2005 optimal ans neue Reglement anpassen zu können.