Minardi: "Alle Teams neben der Spur"

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten der Formel 1 in Portimão sollten zum großen Schaulaufen der neuen Boliden werden. Doch das Wetter spielte an der sonst oft sonnigen Algarve nicht mit, daher waren die Fahrzeuge der Generation 2009 oft im vorsichtigen Tempo im Regen unterwegs. Anhaltspunkte für eine Hackordnung ließen sich kaum finden, höchstens vage Eindrücke. "Ich hatte den Eindruck, dass alle Teams etwas neben der Spur sind - vor allem mit KERS", erklärte Ex-Formel-1-Teamchef Giancarlo Minardi seine Sicht.

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Giancarlo Minardi hat im neuen Formel-1-Dschungel noch keinen Durchblick

"Bei Ferrari lief es dagegen in Mugello trotz des schlechten Wetters ganz gut", so der Italiener weiter. "Sie waren in der Nähe des Werks und damit hatten sie einen erheblichen Vorteil, wenn es um das Beheben von kleineren Problemen ging." Kurios seien dagegen die Szenen in Portugal gewesen. "Da fährt McLaren-Mercedes mit einem Heckflügel von 2008, um wenigstens die Hinterreifen halbwegs auf Temperatur zu bringen", amüsierte sich der 61-Jährige.#w1#

Mit Spannung erwartet Minardi die kommenden Testrunden. "Ich bin wirklich gespannt, wenn man endlich einmal Ferrari, Toyota und BMW gleichzeitig auf der Strecke sehen kann. Die werden in der Hitze von Bahrain gut austesten können, ob die Motoren durchhalten und ob KERS stabil funktioniert. Man muss in der kurzen Zeit bis zum Saisonstart hauptsächlich auf die Standfestigkeit achten. Die wird zu Beginn wirklich der Schlüssel sein."

In der Analyse der technischen Lösungen an den neuen Fahrzeugen fehlt es dem erfahrenen Italiener bisher noch an Anhaltspunkten. "Die neuen Regeln haben zumindest mal bewirkt, dass wir unterschiedliche Ansätze erkennen konnten. Alle Teams probieren verschiedene Neuteile aus und versuchen gleichzeitig immer, dabei nicht kopiert zu werden. Ab Saisonstart darf nicht mehr getestet werden. Wer es also am besten schafft, einen Vorteil den anderen gegenüber zu verheimlichen, hat einen Vorsprung."