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  • 29.01.2023 11:08

  • von Kevin Hermann

Mike Krack: Warum Fernando Alonso ein Fortschritt zu Sebastian Vettel ist

Zusammen mit Fernando Alonso will Aston Martin 2023 einen großen Schritt nach vorne machen - Teamchef Mike Krack erklärt, was dafür spricht

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso wird 2023 in seine erste Saison beim Aston-Martin-Formel-1-Team gehen und die Nachfolge des zurückgetretenen Sebastian Vettel antreten. Teamchef Mike Krack ist überzeugt davon, dass der Spanier trotz seines gehobenen Alters mit 41 Jahren immer noch zu den besten Fahrern der Formel 1 zählt, und auf der anderen Seite Aston Martin ihm das richtige Auto geben kann.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso bei den Testfahrten in Abu Dhabi 2022 für Aston Martin Zoom

In einem Interview mit der spanischen 'AS' hat Krack über die Ambitionen des Teams, aber auch über Alonso gesprochen, von dem er überzeugt ist, dass er Aston Martin auf ein neues Level heben kann.

Auf die Frage, wo Alonso rein von seiner fahrerischen Leistung in der Hackordnung der Formel 1 aktuell steht, sagt Krack: "Wenn alle mit einem identischen Auto fahren würden, dann würde er in der ersten Startreihe stehen."

"Die Hauptaufgabe besteht nun darin, Fernando ein Auto zur Verfügung zu stellen, das dazu in der Lage ist. Wenn wir es produzieren, wird er es dort hinstellen, wo es hingehört", ist Krack überzeugt.

Krack: "Fernandos Hunger wird uns mehr voranbringen"

Rein von den Statistiken hatte man mit Sebastian Vettel als viermaligen Formel-1-Weltmeister im vergangenen Jahr eigentlich einen besseren Fahrer unter Vertrag. Daher wurde der Aston-Martin-Teamchef mit der Frage konfrontiert, warum die Verpflichtung von Alonso überhaupt als nächster Schritt gefeiert wurde.

"Das ist eine gute Frage", antwortet der Luxemburger. "Denn Seb ist ein viermaliger Weltmeister. Aber er ist ein anderer Mensch, er hat die Entscheidung getroffen, aufzuhören, während Fernando die Entscheidung getroffen hat, länger weiterzumachen. Das verändert die Motivation des Teams."

"Es gibt eine Dynamik im Team, die sich darum dreht. Wir sind dankbar für das, was Sebastian gebracht hat, er hat das Team auf ein anderes Niveau gebracht, aber die Kombination aus den Investitionen, die dahinter stehen, und Fernandos Hunger wird uns noch mehr voranbringen", erklärt er.

Krack vergleicht Alonso mit Valentino Rossi

Gleichzeitig macht sich Krack auch keine Sorgen bezüglich des Alters von Alonso und vergleicht den Spanier dabei mit Legenden aus anderen Sportarten, die auch noch im hohen Alter erfolgreich waren: "Klar kann man sagen, dass er nicht mehr viele Jahre in der Formel 1 vor sich hat, aber ich bin mir nicht sicher, ob er das auch so sieht."

"Wenn man jemanden hat, der so motiviert ist, haben wir das schon bei Valentino Rossi gesehen. Wenn die Motivation da ist, plus die Hingabe, die physische und mentale Vorbereitung, sein Talent und seine Erfahrung, dann glaube ich nicht, dass ihm nur noch wenig Zeit bleibt", so Krack.


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Doch nicht nur mit der Verpflichtung des zweifachen Formel-1-Weltmeisters hat Aston Martin seine großen Ambitionen untermauert, denn auch der Bau der neuen Fabrik geht stetig voran, während man in den vergangenen Jahren zudem reihenweise hochkarätige Mitarbeiter von anderen Teams abwerben konnte.

Krack mit Seitenhieb: Andere Teams nehmen es nicht ernst genug

Das Team aus Silverstone möchte die Startaufstellung so schnell wie möglich nach oben klettern und die vergangenen beiden Saisons hinter sich lassen, als man zweimal nur Siebter in der Konstrukteurswertung wurde. Obwohl es auch andere Teams aus dem Mittelfeld wie Alpine und McLaren mit großen Ambitionen gibt, betont Krack jedoch, dass man vor allem mit Aston Martin rechnen muss.

"Wir nehmen es ernster und unsere Ambitionen sind glaubwürdig", sagt er auf die Frage, welches Team die richtige Wette ist. "Keiner im Feld hat die Investitionen getätigt, um das zu erreichen. Es gibt Teams, die sagen ja, dass sie in drei Jahren gewinnen werden, dass sie in hundert Rennen gewinnen werden, aber was tun sie, um zu gewinnen?"

"Mit der Fabrik, dem Windkanal, den neuen Simulatoren, wir meinen es ernst, es steckt eine riesige Investition dahinter. Deshalb war es Fernando auch so schnell klar, wir mussten ihn nicht einmal überzeugen, er wusste es schon. Er hat seine Kontakte überall. Wir sind glaubwürdig, wir reden nicht nur, wir handeln."

Ziele für 2023? Krack hält sich bedeckt

Den ersten Schritt in die richtige Richtung müsste Aston Martin daher in der bevorstehenden Saison machen, indem man wieder eine gewichtige Rolle im vorderen Mittelfeld wie 2020 - damals noch unter dem Namen Racing Point - einnimmt.

Auf die Ziele für 2023 angesprochen, weicht Krack jedoch aus: "Seit vor der Sommerpause [haben wir uns auf das 2023er-Auto konzentriert]. Die Arbeit begann schon vorher, aber das Wichtigste begann ein paar Wochen vor der Sommerpause".

"Wir wollen so schnell wie möglich nach oben. Es ist sehr einfach, darüber zu reden und zu sagen, ob wir dieses oder jenes tun werden. Aber die Formel 1 ist nicht so vorhersehbar. Es ist ein relatives Spiel. Bei all den Fortschritten, die wir machen, werden wir dort bleiben, wo wir waren, wenn alle Teams diese Fortschritte machen."


"Wir müssen weiter gehen als die anderen. 2022 haben wir tief angefangen und es war sehr schwer, im Mittelfeld nach vorne zu kommen. Wir wollen 2023 von einer besseren Basis aus starten, denn bei der Budgetobergrenze kann man sich einen schlechten Start nicht leisten. Jeder Schritt, den man versucht zu machen, ist sehr teuer. Wir waren 2021 Siebter, 2022 Siebter und müssen von dort aus weitermachen."

"Alle Formel-1-Teams sind auf einem sehr hohen Niveau", fügt er hinzu. "Im Jahr 2022 gab es Übergewicht in den Autos, es gab verschiedene Konzepte der Aerodynamik. Nach einem Jahr mit diesen Regeln wird es einfacher sein, eine richtige Richtung einzuschlagen. Allerdings wird nicht jeder den gleichen Fortschritt machen können."

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