• 19.01.2003 12:13

  • von Fabian Hust

Mika Häkkinen: "Das ist irre!"

Am Donnerstag startet Mika Häkkinen bei der Arctic-Rallye und zeigt sich von seinem neuen "Arbeitsplatz" schwer beeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag macht sich Ex-Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen in einem Mitsubishi Lancer WRC2 auf die 15 Sonderprüfungen umfassende Arctic-Lappland Rallye. Auch sein ehemaliger Manager Keke Rosberg ist am Start, allerdings in einer anderen Kategorie. Schon im Vorfeld hat der 35-Jährige seinen neuen "Arbeitsplatz" zusammen mit dem erfahrenen Beifahrer Arto Kapanen ausprobieren können und zeigte sich schwer beeindruckt.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Mika Häkkinen war der neue Arbeitsplatz zunächst ziemlich fremd...

"Man braucht eine gehörige Portion Mut, um ein solches Auto schnell zu bewegen, schnell in die Kurve zu steuern, komplett quer zu fahren und den Fuß nicht vom Gas zu nehmen", so der Finne in einem Interview mit der 'Sonntag Aktuell'. "Es ist total anders als das, was ich bisher gefahren bin. Es fängt schon damit an, dass ich in der Formel 1 wegen des automatischen Getriebes beide Hände am Lenkrad lassen konnte. Es mag sich für einen Formel-1-Weltmeister komisch anhören, aber ich musste mich im Mitsubishi erst einmal ans Schalten gewöhnen."

"Sehr gewöhnungsbedürftig" war es für den "fliegenden Finnen" zunächst auch gewesen, dass er nicht alleine im Auto saß sondern einen Beifahrer neben sich sitzen hat, der sagt, wo es lang geht: "Gleichzeitig zu schalten, zu bremsen, das Auto quer zu stellen und zu versuchen, die Anweisungen von Arto zu begreifen und umzusetzen, ist verdammt schwer. Zuhören war schon immer mein größtes Problem..."

Kein Wunder also, dass Häkkinen sich vorsichtig gibt und es für "vermessen" hält, von Siegen zu sprechen: "Mein Ziel ist es, die Rallye zu Ende zu fahren und nicht allzu schlecht auszusehen. Wenn man im Auto sitzt, ist das eine äußerst ernste Angelegenheit. Schließlich sind die Sonderprüfungen durch den Wald nicht mit Leitplanken gesäumt, und ich trage nicht nur die Verantwortung für mich selbst, sondern auch für meinen Beifahrer."

Weil die Rallye in den Augen Häkkinens eine "ganz eigene, besondere Faszination" hat, wird für den Familienvater kommende Woche ein lang gehegter Traum in Erfüllung gehen: "Ich habe sie mir öfters als Zuschauer angeschaut, bin auf Skiern zu den Sonderprüfungen und den Serviceplätzen gefahren. Die Atmosphäre ist toll und es ist nicht eine solch ernste Sache."

Beeindruckt habe den 20-fachen Grand-Prix-Sieger nicht nur die wilde Fahrt der Piloten durch verschneite Wälder oder auf blankem Eis, sondern auch die Arbeit der Mechaniker bei -20 bis -30 Grad im Freien, die dabei sogar nach seinen Beobachtungen zu beurteilen noch viel Spaß an ihrer Arbeit haben: "Das wollte ich auch mal erleben. Allerdings nicht Reifen zu wechseln..."