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Midland-Weltpremiere nicht vor Mitte Oktober
Der erste reinrassige Midland-Formel-1-Bolide wird voraussichtlich im Oktober erstmals getestet - 100 Millionen Euro Budget für 2006
(Motorsport-Total.com) - Noch fahren Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro in der gelben Lackierung und unter dem Namen des Jordan-Teams, doch 2006 wird der Rennstall mit Sitz in Silverstone endgültig in Midland umbenannt. Eigentümer Alexander Shnaider, ein russisch-kanadischer Industrieller, möchte sein neues Auto am liebsten in den russischen Nationalfarben an den Start schicken.

© xpb.cc
Kolles zieht bei Jordan beziehungsweise Midland in Silverstone die Fäden
Gebaut wird das Auto von der italienischen Rennwagenschmiede Dallara, allerdings nicht unter der Regie von Gary Anderson, der aus dem Projekt hinauskomplimentiert worden ist. Dennoch befindet man sich in Sachen Entwicklung voll auf Kurs. Allerdings kann der erste Test des Midland-Boliden nicht wie geplant am 1. September stattfinden, sondern frühestens nach Ende der aktuellen Saison, also Mitte Oktober.#w1#
"Unser neues Auto ist seit Dezember im Windkanal"
"Unser neues Auto ist seit Dezember im Windkanal. Wir probieren immer wieder neue Teile aus - Flügel, Seitenkästen und so weiter", erklärte Colin Kolles, Management-Direktor des Teams, gegenüber 'Premiere'. "Ursprünglich war das Rollout für den 1. September geplant, aber durch den Kauf des Jordan-Teams und die damit verbundene Testbeschränkung ist das gar nicht mehr möglich. Daher werden wir stattdessen versuchen, das Auto in der Fabrik zu verbessern."
Offen ist noch, welche Motoren die Midland-Mechaniker ins Heck einbauen werden: "Wir haben mit Ferrari verhandelt und hatten ein Angebot vorliegen, aber wir haben uns für einen anderen Weg entschieden. Es gibt noch drei andere Optionen, unter anderem Toyota, womit wir sehr zufrieden sind und womit wir gerne weitermachen würden. Aber es gibt wie gesagt auch Alternativen. Alles ist möglich", meinte Kolles, der auch einen Wechsel zu Cosworth oder Renault nicht kategorisch ausschließen wollte.
Obwohl Konzernchef Shnaider immer wieder bei Grands Prix auftaucht und nach außen hin voll hinter seinem Projekt steht, scheint er nicht mehr als 100 Millionen Euro für die Formel 1 locker machen zu wollen. Zum Vergleich: Toyota investiert pro Jahr geschätzte 350 Millionen Euro, andere Top-Teams wie Ferrari oder Renault geben zwischen 250 und 300 Millionen aus.
"Schwierig, ein Budget von 100 Millionen Euro zusammenzustellen"
"Wir haben das Team am 23. Januar übernommen. Da ist es schwierig, ein Budget von 100 Millionen Euro zusammenzustellen. Unser Ziel für die Zukunft ist aber, ein möglichst großes Budget zu haben. Wir versuchen, möglichst effizient zu arbeiten. Wir werden mehr Budget als in der Vergangenheit haben, aber wir werden nie das Budget von Toyota oder Ferrari haben. Geld ist aber nicht alles in der Formel 1", sagte Kolles.
Wunderdinge könne man sich aufgrund der beschränkten Ressourcen noch nicht erwarten, erklärte der Deutsche weiter: "Die Entscheidungen in Silverstone werden von mir getroffen, aber Shnaider ist über alles informiert. Er ist ein realistischer Mensch mit realistischen Zielen. Wir können nicht von Weltmeisterschaften oder Siegen sprechen. Das erste Ziel war, das Auto zuverlässig zu machen. Jetzt müssen wir schneller werden. Daran arbeiten wir gerade."
"Wir werden noch für diese Saison ein komplett neues Aerodynamikpaket haben und arbeiten daran in zwei Windkanälen insgesamt 36 Stunden am Tag. Davon erhoffen wir uns einen Schritt nach vorne. Unser Abstand zur Spitze ist eigentlich kleiner geworden, obwohl die Top-Teams auch voll weiterentwickeln. Unsere Leute machen einen sehr guten Job, denn man kann unser Budget nicht mit dem der Top-Teams vergleichen", so Kolles abschließend.

