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Midland-Boss Shnaider hat die Nase voll

MF1-Racing-Eigentümer Alexander Shnaider ist verärgert über die Kritik an seinem Projekt und dementiert Gerüchte um einen Verkauf an Racing Engineering

(Motorsport-Total.com) - Das Midland-Formel-1-Projekt, welches auf Wunsch von Bernie Ecclestone nicht aus dem Nichts aufgebaut, sondern auf dem ehemaligen Jordan-Team basiert wurde, stand von Anfang an unter keinem guten Stern, weil die Medien den Herren Alexander Shnaider und Colin Kolles übel nahmen, einen der letzten Paradiesvögel aus dem Grand-Prix-Sport verdrängt zu haben.

Titel-Bild zur News: Alexander Shnaider

Alexander Shnaider ist verärgert über die anhaltende Negativberichterstattung

Folglich wurde eine Lawine an Negativgerüchten über MF1 Racing losgetreten, die nach wie vor nicht zur Ruhe kommen will. Tatsache ist aber, dass das Team aus Silverstone gerade in ein Upgrade des Windkanals investiert und sich auch sonst nicht davor scheut, den einen oder anderen Euro in die Hand zu nehmen, doch ungeachtet dessen pfeifen die Spatzen weiterhin von den Dächern, dass das Geld bei den Russen nicht gerade aus unerschöpflichen Wasserfällen sprudelt.#w1#

Shnaider übt scharfe Kritik an einigen Journalisten

Gegenüber 'The Globe and Mail' holte Shnaider nun jedoch zum Konter aus: "Ich frage mich, was jemanden dazu bewegt, diesen Bullshit zu verzapfen", schnaubte er, "und ich frage mich, warum diese Leute dieselben Lügen immer und immer wieder veröffentlichen. Es ist nicht abzustreiten, dass ich das Team nicht verkauft habe und dass es nach wie vor in einem durchaus gesunden Zustand wie geplant weitergeführt wird."

"Was da gemacht wird, ist fauler und unverantwortlicher Journalismus, mit dem sich diese Leute am Ende nur selbst schaden", sparte der in Kanada lebende Russe nicht mit Kritik an der schreibenden Zunft. "Die Medien, die diese Gerüchte verbreiten, sollen mal zurückgehen und analysieren, was sie vergangenes Jahr über uns geschrieben haben! Dann kann man ja feststellen, ob irgendetwas von dem, worüber berichtet wurde, wirklich eingetreten ist..."

"Ich werde solange in das Team investieren, solange ich die Leidenschaft für diesen Sport verspüre - und weil ich die Formel 1 schon seit meiner Kindheit liebe, wird sich mein Enthusiasmus nicht so schnell verflüchtigen", fügte Shnaider an. "Es frustriert mich, wenn jemand behauptet, dass wir nicht ins Team investieren, denn wir investieren nonstop, seit wir es vor etwas mehr als einem Jahr übernommen haben."

MF1 Racing mit einem der kleinsten Budgets der Formel 1

Der Stahlmilliardär, der laut 'Forbes' zu den 500 reichsten Menschen der Welt gehört, hat sich vorgenommen, für MF1 Racing ein Budget von ungefähr 80 Millionen Euro jährlich zusammenzustellen, wobei er selbst nur für einen Teil davon aufkommen muss. Der Rest finanziert sich über Sponsoren und die vielen Freitagstestfahrerplätze, die Teamchef Kolles fröhlich an Bezahlfahrer wie Giorgio Mondini, Adrian Sutil oder Fabrizio Del Monte verkauft.

Ungeachtet dessen ist Shnaider über Gerüchte, wonach er MF1 Racing an das GP2-Team Racing Engineering beziehungsweise Alfonso de Orleáns-Borbón verkaufen könnte, bestenfalls amüsiert: "Ich habe mit diesem spanischen Gentleman nur ein einziges Mal gesprochen. Das war vergangenes Jahr beim Grand Prix der Türkei, als er mich jemandem vorgestellt hat, der daran interessiert zu sein schien, Stahl von mir zu kaufen", dementierte der Russe.

"Ich habe mit diesem spanischen Gentleman nur einmal gesprochen." Alexander Shnaider

Verkauf steht momentan nicht zur Diskussion

Und: "Wir haben uns nie über einen möglichen Verkauf des Teams unterhalten, nicht einmal", so der 37-Jährige. "Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege, aber wenn ich mich dafür interessieren würde, einen Fußballklub zu kaufen, dann würde ich doch erst mit den Eigentümern sprechen und erst dann an die Medien gehen, oder?" Freilich hat de Orleáns-Borbón ohnehin nur angekündigt, In Imola oder am Nürburgring mit den Midland-Verantwortlichen reden zu wollen.

Was Shnaider diesbezüglich immer wieder auf den Kopf fällt, ist, dass er einmal gesagt hat, dass er das Team zum richtigen Preis verkaufen würde. Allerdings steht er im Grunde genommen nach wie vor zu dieser Aussage, "denn es macht ja Sinn - selbst Ferrari könnte morgen verkauft werden, wenn nur jemand Fiat genügend Geld dafür bieten würde. Das gilt doch für jedes Team in der Startaufstellung - und zwar ohne Ausnahme", ergänzte er abschließend.