• 22.01.2002 17:27

  • von Marcus Kollmann

Michelin: Von uns aus kann es in Melbourne regnen

Pierre Dupasquier ist überzeugt davon, dass man mittlerweile bei Regen mindestens genauso gut wie Bridgestone ist

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Michelin bei seiner Rückkehr in die Formel 1 im letzten Jahr reichlich Erfahrungen sammeln konnte, nutzten die Ingenieure des französischen Reifenherstellers die Testpause zwischen Oktober und Januar, um die gesammelten Daten der einzelnen Rennstrecken auszuwerten und in die Entwicklung der neuen Pneus einfließen zu lassen. Während man schon im Vorjahr bei trockenem Wetter gut mit der Konkurrenz von Bridgestone mithalten konnte, hatte man vor allem bei Regen auf den einen Rückstand auf die Japaner.

Titel-Bild zur News: Michelin und Bridgestone in der Formel 1

Kann Michelin diese Saison Birdgestone den Schneid abkaufen?

Angespornt diesen Rückstand aufzuholen, konzentrierten sich die Franzosen in den letzten Monaten deshalb besonders auf die Verbesserung der Regenreifen und luden letzte Woche in Valencia die Partnerteams zum Test der neuen Pneus. Neben McLaren-Mercedes, BMW-Williams und Renault nutzte auch Jaguar Racing die Möglichkeit die Regenreifen und Intermediates auf dem zu diesem Zweck künstlich bewässerten Circuit Ricardo Tormo zu testen. Michelin-Motorsportdirektor war vor Ort, um die Meinungen der Fahrer aus erster Hand einzuholen und erste Hinweise über das Verhalten der neuen Reifenkonstruktionen zu erfahren.

Geht es nach Dupasquier, dann kann es gerne schon beim Saisonauftakt in Melbourne regnen: "Wir sind überzeugt, dass wir mit dem zuletzt in Valencia getesteten Regenreifen und Intermediate einen enormen Sprung nach vorn gemacht haben", gab sich der Michelin-Motorsportdirektor in einem Interview mit Jaguar Racing optimistisch. "Wir wissen jetzt, welche Richtung wir bei der Entwicklung einschlagen werden. Ich muss sagen, dass wir insbesondere mit der Performance des Intermediates bei abtrocknender Strecke mehr als zufrieden sind", erklärte der Franzose weiter und deutete damit an, dass man einige Verbesserungen in Sachen Reifenkonstruktion und Reifenmischungen erzielen konnte.

Darf man dem Optimismus trauen, dann gehören die Zeiten, in denen die Bridgestone-bereiften Teams den Michelin-Partnern auf Grund der nicht konkurrenzfähigen Schlechtwetter-Reifen auf und davon fuhren, von nun an der Vergangenheit an. Da keiner der beiden Reifenhersteller jedoch bis zum Saisonstart die Karten offen legen wird und die wichtigen Tests unter Ausschluss der Konkurrenz stattfinden, wird erst ein Regenrennen in der am 3. März beginnenden Saison Aufschluss über das Kräfteverhältnis zwischen Bridgestone und Michelin bei nasser Strecke geben können.