Michelin und Bridgestone vom Wetter überrascht
Beide Reifenhersteller in der Formel 1 rechneten mit Hochsommer am Hockenheimring, doch die Temperaturen blieben niedrig
(Motorsport-Total.com) - In Hockenheim erwarteten nicht nur die Teams wieder sommerlich heiße Bedingungen - so wie in den Vorjahren. Auch die Reifenhersteller rechneten mit einer erneuten Hitzeschlacht. Am Freitag aber war es ungewöhnlich kühl, und auch an den Folgetagen wird sich der Hochsommer nicht einfinden. Während man im Michelin-Lager dennoch zufrieden mit den Leistungen war, haderte man bei Bridgestone mit einer starken Neigung der Reifen zum Körnen.

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Bei Bridgestone hatte man mit einer Tendenz zum Körnen zu kämpfen
"Technisch gesehen war es ein sehr befriedigender Tag", so Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier. Doch die Regenwolken, die am Ende des 2. Freien Trainings aufzogen, waren dem Franzosen etwas zu langsam. "Es war etwas enttäuschend, dass die Regenwolken nur neben der Strecke waren, denn so wurden wir um die Gelegenheit gebracht, die Effektivität unserer jüngsten Regenreifen zu testen. Das passierte nicht zum ersten Mal."#w1#
Das Wetter spielt in Hockenheim aber ohnehin eine große Rolle und "trägt zur Komplexität der Vorbereitungen bei", wie Dupasquier erklärte. "Die Streckentemperaturen sind viel niedriger als üblich - und es wird wahrscheinlich auch so bleiben. Auch wenn wir heißere Bedingungen erwartet haben, so arbeiten unsere zwei Mischungen gut. Sie unterscheiden sich zwar, sind von der Leistung her aber ähnlich. Nach den ersten Auswertungen kommen wohl beide für einen Renneinsatz in Frage."
"Die Piste war zu Beginn noch sehr 'grün', was dann etwas Graining provozierte", so Bridgestones Technischer Manager Hisao Suganuma. "Am Nachmittag wurden die Bedingungen besser und es blieb glücklicherweise trocken, so konnten unserer drei Teams beide Spezifikationen testen. Erste Tests zeigen, dass die weichere Mischung schnellere Rundenzeiten erlaubt, aber auch ein etwas stärkeres Körnen zeigt."
Doch zu großen Problemen soll dies nicht führen. "Mit den richtigen Setup-Einstellungen kann man das umgehen", erklärte der Japaner. "Vom Verschleiß her kann Hockenheim hart sein, aber bisher sieht es so aus, als würden alle Bridgestone-Spezifikationen zum Rennwochenende passen. Aber wir werden noch weitere Analysen machen und den Teams dann Empfehlungen geben. Dass es heute kühler als in den Vorjahren war, war für unsere Teams kein Problem."

