• 09.02.2006 10:13

  • von Fabian Hust

Michelin "überraschte" Red Bulls "Hintergehen"

Dass Red Bull als einziger Michelin-Partner für die Rückkehr von Reifenwechseln stimmte, hatte auch die Franzosen ziemlich "überrascht"

(Motorsport-Total.com) - Die Bombe ließ Renault-Teamchef Flavio Briatore Ende Januar platzen, als er im Rahmen der Präsentation des neuen R26 in Monte Carlo Red Bull vorgeworfen hat, die anderen Michelin-Teams "hintergangen" zu haben, indem man als einziger Michelin-Kunde dafür stimmte, Reifenwechsel während der Rennen in der Formel 1 wieder zu erlauben.

Titel-Bild zur News: Nick Shorrock, Direktor der Formel-1-Aktivitäten bei Michelin

Nick Shorrock: Red Bull Racing hat unseren Ärger verstanden...

Damit waren genug Stimmen vorhanden, um das sportliche Reglement dementsprechend zu verändern, was Michelin und die anderen Kundenteams der Franzosen verstimmt, denn schließlich führten die "Ein-Rennen-Reifen" unter anderem dazu, dass die jahrelange Vorherrschaft von Bridgestone in der Formel 1 beendet werden konnte.#w1#

"Wir waren der Meinung, dass es gut ist, einen Reifen für das Rennen zu haben", so der Italiener. "Aber jemand innerhalb der Michelin-Familie hat uns hintergangen. So wie Red Bull abzustimmen war absolut verrückt. Ich rege mich auf und es wird sehr interessant sein zu sehen, welche Leistung sie in dieser Saison zeigen werden."

Nick Shorrock, Formel-1-Projektleiter bei Michelin, gesteht gegenüber unseren Kollegen von 'GP2006.com' ein, dass man "sehr überrascht über Red Bull Racings Entscheidung" war. "Wir hatten dann verschiedene Diskussionen mit den Mitgliedern von Red Bull Racing und ich weiß, dass sie unsere Unzufriedenheit und den Grund dafür verstehen."

Trotz oder gerade wegen der erneuten Reglementänderung will Michelin nun versuchen, an die dominante Vorstellung der Saison 2005 anzuknüpfen und Bridgestone im letzten Jahr in der Formel 1 zu schlagen, bevor man den Japanern das Feld als alleiniger Ausrüster überlassen wird.

"Ende 2005 hatte Michelin einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerber. Die Reglementänderung wird diesen Vorteil sicherlich reduzieren", so Shorrock, der sich vor allem darüber enttäuscht ist, dass man über die Reglementänderung erst wenige Wochen vor dem Beginn der Wintertestfahrten informiert wurde: "Michelins Vorteil wird dadurch reduziert, und der Wettbewerb wird 2006 härter werden, was gut für den Sport der Formel 1 ist."