• 09.02.2006 10:40

  • von Fabian Hust

Liuzzi drehte erste Runden im neuen STR1

Die Scuderia Toro Rosso testet seit heute den neuen STR1, der verblüffende Ähnlichkeiten zum Auto des Red Bull Racing-Teams aufweist

(Motorsport-Total.com) - Vitantonio Liuzzi hat am Donnerstagmorgen im spanischen Jerez erste Runden mit dem neuen STR1 gedreht, dem neuen Auto der Scuderia Toro Rosso, die als einziger Rennstall mit gedrosseltem V10-Motor von Cosworth fährt, was anhand des 77-Millimeter-Luftmengenbegrenzers in der Airbox gut zu sehen ist.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi im neuen STR1 der Scuderia Toro Rosso

Das Team muss laut Reglement ein eigenes Auto bauen und darf nicht jenes des Schwesterteams Red Bull Racing verwenden - dies wäre natürlich die präferierte Lösung von Red Bull gewesen, schließlich hätte man so viel Geld gespart und die Entwicklungsarbeit voran getrieben.#w1#

David Coulthard

Der RB2 des Red Bull Racing-Teams sieht dem STR1 sehr ähnlich Zoom

Dennoch weist der STR1 in vielen Bereichen große Ähnlichkeiten zum RB2 auf, so zum Beispiel im Bereich des Frontflügels und der kompletten Heckpartie, also in den aerodynamisch entscheidenden Bereichen. Die Luftleitbleche vor den Hinterreifen und der Zusatzflügel auf der Airbox sehen sich ebenfalls zum Verwechseln ähnlich, beziehungsweise dürften baugleich sein.

Es sind jedoch auch einige Details zu sehen, mit denen Red Bull Unterschiede zwischen den beiden Chassis' "beweisen" könnte, so zum Beispiel anhand der Form der Nase und der Seitenkästen sowie anhand der Montagepunkte der Rückspiegel. Auch wenn die Vermutung sehr nahe liegt, dass es einen Wissenstransfer zwischen den Teams gegeben hat, ist der STR1 damit laut Reglement ein "anderes" Chassis.

Einen Präzedenzfall gibt es hier bereits, denn vor elf Jahren waren sich zwei Autos ebenfalls sehr ähnlich. Der damalige Benetton-Teamchef Flavio Briatore stieg auch beim Team Ligier ein. Der für das Jahr 1995 entstandene JS41 sah dem Benetton B195 zum Verwechseln ähnlich. Nicht nur die Fahrzeugnase war eine fast originalgetreue Kopie, sondern auch die Seitenkästen mit den sehr weit außen angebrachten Lüftungsöffnungen und das unterste, geschwungene Profil des Heckflügels.