• 13.04.2002 19:08

  • von Marcus Kollmann

Michelin mit Leistung der Partner-Teams zufrieden

Dupasquier erklärt warum man mit dem Ergebnis in der Qualifikation gut leben kann und welche Strategie im Rennen besser ist

(Motorsport-Total.com) - Mit den sich heute für die Startplätze 3 (Ralf Schumacher), 4 (Juan-Pablo Montoya), 5 (Kimi Räikkönen) und 6 (David Coulthard) qualifizierenden Fahrer der beiden Top-Teams BMW-Williams und McLaren-Mercedes und den ebenfalls in der Top 10 vertretenen Renault-Piloten auf den Plätzen 8 und 9, konnte Michelin trotz kühler Bedingungen sechs Fahrer in die Top 10 bringen. Mit 0,382 Minuten Rückstand auf die von seinem Bruder Michael gefahrene Pole Position hatte BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher jedoch einen deutlichen Rückstand auf den mit Reifen von Bridgestone fahrenden Ferrari-Piloten. Der Abstand der beiden McLaren-Piloten auf die Tagesbestzeit betrug sogar 1 Sekunde.

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier

Dupasquier war mit der Leistung der Michelin-Teams am Samstag zufrieden

Insgesamt bestätigte sich durch die bei um die 20 Grad recht frischen Temperaturen gefahrenen Rundenzeiten, dass Bridgestone bei kalten und teils feuchten Bedingungen im Vorteil ist, wohingegen Michelins Reifen bei enorm heißen Temperaturen am besten funktionieren.

Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier zeigte sich nach der Qualifikation aber insgesamt mit der Leistung der Partner-Teams zufrieden und erklärte, dass man auch mit der Leistung der eigenen Reifen zufrieden sei, wenngleich man daran arbeiten müsse den Abstand zu verringern.

Frage: "Das war heute ja ein richtig spannender Kampf an der Spitze. Am Ende betrug der Abstand zwischen den Top 4-Fahrern nur etwas mehr als eine halbe Sekunde. Die beiden Ferrari-Piloten liegen dicht beieinander und die BMW-Williams sind nicht weit dahinter. Welche Erwartungen hatten Sie heute und was für Schlussfolgerungen ziehen Sie aus dem heutigen Ergebnis?"
Pierre Dupasquier: "Wir hatten damit gerechnet, dass die Ferrari schnell sein würden, doch BMW-Williams ist auch in guter Form. Als in Brasilien nur ein F2002 im Einsatz war, da stand genau dieser eine Fahrer im neuen Auto vor uns. Jetzt haben beide Fahrer den F2002 zur Verfügung und beide stehen in der Startaufstellung vor uns. Ich nehme an, dass wir uns daran gewöhnen müssen werden, doch das ändert nichts an unserer Einstellung sie besiegen zu wollen."

Frage: "Ihre Partner-Teams sind gestern nicht mit Trockenwetter-Reifen gefahren. Wie sehr war das heute ein Nachteil?"
Dupasquier: "Eigentlich keiner, zumindest nicht für uns. Natürlich mussten die Teams schwer arbeiten, um ihre Autos - die für Regen abgestimmt waren - für die trockenen Bedingungen umzubauen, doch die Professionalität von BMW-Williams zeigt sich darin, dass sie so nahe an Ferrari herankamen, die die Strecke hier besser als alle anderen Teams kennen. McLaren und Renault waren zu unserer Freude ebenfalls konkurrenzfähig."

Frage: "Wie stark unterscheiden sich die dieses Wochenende zum Einsatz kommenden Reifen von denen die wir bislang gesehen haben?"
Dupasquier: "Nun, sie sind natürlich total anders als die in Brasilien benutzten Reifen, was einfach mit der Strecke und den anderen Wetterbedingungen zusammenhängt. Aber die Reifen beinhalten Elemente der Pneus die wir bislang eingesetzt haben. Wir haben diese jedoch speziell an die Anforderungen von Imola angepasst."

Frage: "Sind Sie mit der Performance ihrer beiden Reifenmischungen, der A und B-Mischung, zufrieden? Besteht die Möglichkeit, dass beide im Rennen von den Teams benutzt werden könnten?"
Dupasquier: "Bisher sieht es so aus, doch wir hatten noch nicht die Gelegenheit die Daten alle zu analysieren, um so herauszufinden welche Mischung unter Rennbedingungen besser funktionieren wird."

Frage: "Was denken Sie, wird morgen eher in einem Boxenstopp oder in zwei Stopps die bessere Strategie liegen?"
Dupasquier: "Zwei Stopps sind besser, doch einige Teams könnten versuchen mit unterschiedlichen Strategien ihr Glück zu versuchen."

Frage: "Genau vor einem Jahr hat Michelin hier den ersten Sieg in der Come-back-Saison geholt. Ist das heutige Ergebnis deshalb etwas enttäuschend für Sie?"
Dupasquier: "Nein, keineswegs. Ich schenke solchen Jubiläen ehrlich gesagt auch keine Beachtung. Letztes Jahr haben wir ja auch nicht auf der Pole Position gestanden und dennoch das Rennen gewonnen. Es ist am Ende das morgige Rennen das zählt."