• 10.10.2005 09:08

  • von Fabian Hust

Michelin kritisiert geplante Reglementänderung

Dass Reifenwechsel ab kommender Saison wieder erlaubt sein sollen, empfindet Michelin im Sinne der Kosteneinsparung als unangemessen

(Motorsport-Total.com) - Der Automobilweltverband FIA befindet sich derzeit in einer unangenehmen Zwickmühle. Auf der einen Seite kämpft FIA-Präsident Max Mosley seit Jahren dafür, die Formel 1 kostengünstiger zu gestalten und hat seine liebe Mühe, sich gegen die Automobilkonzerne durchzusetzen. Immerhin konnten schon ein paar Teilerfolge erzielt werden.

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier und Kees van de Grint

Michelin als auch Bridgestone wollen scheinbar keine Reifenwechsel im Rennen

Auf der anderen Seite will der Brite für die Formel 1 ein Reglement, das spannende Unterhaltung garantiert, und hier schwebt Mosley vor, ab kommendes Jahr im Rennen Reifenwechsel wieder zu erlauben, nachdem diese erst für die noch laufende Saison verboten wurden. Die Fahrer dürfen letztmalig vor der Qualifikation Reifen wechseln, dann müssen Abschlusstraining und Rennen mit demselben Reifensatz bestritten werden.#w1#

Aus Sicht der Kostenreduzierung ist es doppelt unsinnig, Reifenwechsel wieder zu erlauben, wie Michelins Sportdirektor Pierre Dupasquier in Suzuka erklärte: "Wenn sie das Reglement ändern, so ist das kein Problem, aber wir dachten, dass es eine gute Idee war, das Reglement für dieses Jahr zu ändern, also sind wir nicht glücklich. Wir glauben, dass wenn ein Reifen länger hält, dies gut ist, um Kosten einzusparen. Wir haben einfach weniger Reifen gebraucht."

Sollten die Reifen in Zukunft statt rund 350 Kilometer wieder nur 150 Kilometer Laufzeit garantieren müssen, hieße das, dass man für die Saison 2006 wieder völlig andere Gummis entwickeln müsste, was mit dem entsprechenden zusätzlichen Test- und Entwicklungsaufwand verbunden wäre - von der Tatsache einmal abgesehen, dass unter dem Strich wesentlich mehr Reifen pro Saison hergestellt werden müssen.

Seitdem das neue Reglement gilt, kämpft Bridgestone mit massiven Problemen, es wäre also ein klares Plus für die Japaner, würde man wieder auf Reifentechnologie der Saison 2004 zurückgreifen, wo man 15 von 18 Rennen gewinnen konnte: "Das würde eine große Änderung darstellen", weiß Dupasquier, dass man wohl das Zepter zumindest zum Teil aus der Hand geben müsste.

Interessant ist, dass aber scheinbar auch Bridgestone kein Interesse daran hat, das aktuelle Reifenreglement anzufassen: "Wir haben mit unseren Freunden von Bridgestone geredet und sie sagen, dass die Regel in Ordnung ist und wir nichts ändern brauchen. Deshalb weiß ich nicht, warum die FIA Boxenstopps wieder einführen möchte."

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